Zwei neue Gesichter im Ausbilderteam
Seit September weht in der gewerblich-technischen Ausbildung frischer Wind. Andreas Gebhardt (l.) und Martin Hagen (r.) unterstützen seitdem das Ausbilderteam, wobei sie die jungen Auszubildenden fördern und fordern. Um sie besser kennen zu lernen, durften wir beide zu ihrem beruflichen Werdegang und den neuen Herausforderungen befragen.
Name: Martin Hagen (27)
Wohnort: Friesheim
Hobbys: Jagen, Fischen und die elterliche Landwirtschaft
Lebensmotto: Geht nicht? Gibt´s nicht!
Ausbilder für: Profil 21
Sie haben selbst auch bei Krones gelernt. Warum haben Sie sich damals für die Krones AG entschieden?
Ich war schon immer in Technik verliebt. Und die Geschichte von Hermann Kronseder hat mich beeindruckt. Er hat sich von seiner Idee nie abbringen lassen und eigentlich aus dem Nichts einen Weltkonzern aufgebaut. Ich wollte ein Teil dieses Betriebs sein. Also habe ich bei der Krones AG meine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht.
Wenn Sie sich heute an Ihre Ausbildungszeit zurück erinnern, was war Ihr schönstes Erlebnis?
An die Schnuppermontage bei Coca-Cola in Lüneburg erinnere ich mich heute noch gerne. Dort haben wir verkabelt und Schutzzäune mit Lichtschranken aufgebaut. Ich habe dort sehr viel selbstständig gearbeitet. Das war hochinteressant und wirklich eine sehr schöne Erfahrung.
In welcher Abteilung waren Sie vorher tätig und was waren dort Ihre Hauptaufgaben?
Ich war nach der Ausbildung im Schaltschrankbau, dort habe ich Rahmen aufgebaut und Schaltschränke verdrahtet. Nachdem ich dann für die Prozesstechnik tätig war, landete ich bei der Inbetriebnahme, speziell für Mixer (Contiflow) und für CIP-Anlagen (VarioClean).
Wie sind Sie darauf gekommen, Ausbilder zu werden?
Ich arbeite gerne mit jungen Leuten zusammen. Ich denke, ich habe mir über die Jahre genügend Know-how angeeignet, um jetzt mein Wissen an die zukünftigen Monteure weiterzugeben.
Auf was haben Sie sich als Ausbilder am meisten gefreut?
Ich habe mich am meisten auf das Arbeiten mit den jungen Leuten gefreut. Indem ich unsere zukünftigen Mitarbeiter ausbilde, leiste ich meinen persönlichen Beitrag für das Unternehmen.
Haben Sie sich mittlerweile schon eingelebt oder gibt es immer noch viel Neues?
Ich fühle mich hier sehr wohl und habe mich schon gut eingelebt. Trotzdem stellen sich täglich neue Aufgaben. Ich denke immer gern an das Zitat eines Kollegen aus dem Metallbereich. Er sagte: „Ich bin jetzt im 45. Lehrjahr.“ Und so ist es bei mir auch: Ich bin inzwischen im 12. Lehrjahr und als Ausbilder sogar im ersten. Man lernt nie aus.
Was sind die Unterschiede zu Ihrer Arbeit davor? Vermissen Sie beziehungsweise gefällt Ihnen etwas besonders?
In meiner alten Abteilung hatte ich mehr körperliche Arbeit – direkt an unseren Maschinen. Jetzt gebe ich meine Erfahrungen und praktischen Kenntnisse an die Fachkräfte von morgen weiter.
Ist es immer noch die richtige Entscheidung gewesen, Ausbilder zu werden?
Ja definitiv, ich habe die Entscheidung noch keinen Tag bereut.
Sind Sie zufrieden mit Ihren Auszubildenden?
Ja, ich bin sehr zufrieden. Sie sind technisch engagiert und sehr wissbegierig. Und das ist auch gut so, denn in der Technik darf man sich keinen Stillstand erlauben.
Freuen Sie sich schon auf die kommenden Bewerbungsgespräche der zukünftigen Azubis?
Ja, ich war auch schon in den letzten Wochen bei einigen Bewerbungsgesprächen dabei. Für die jungen Bewerber ist es der erste Schritt ins Berufsleben und ich darf sie dabei begleiten.
Was halten Sie davon, dass die „Profiler“ zuerst viele verschiedene Grundausbildungen in der Werkstatt durchlaufen?
Das finde ich sehr gut, denn sie sind die Servicetechniker der Zukunft. Die vielen Grundausbildungen sollen ihnen vor allem die Angst nehmen, auch einmal woanders anzupacken. Auch wenn ich Elektriker bin, kann ich trotzdem auch einmal eine Feile in die Hand nehmen.
Name: Andreas Gebhardt (29)
Wohnort: Regensburg
Hobbys: aktiv im BRK, Städte- und Fernreisen
Lebensmotto: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, wer er schon ist!“ (Zitat von Henry Ford)
Ausbilder für: Technische Produktdesigner
Sie sind bereits seit Ihrer Ausbildung zum Technischen Zeichner (heute: Techn. Produktdesigner) für die Krones AG tätig. Warum haben Sie sich damals für Krones entschieden?
Krones war schon damals ein guter und sehr bekannter Arbeitgeber mit vielen Sozialleistungen. Außerdem wollte ich eine Ausbildung auf hohem Niveau haben, auf die ich in der Zukunft aufbauen konnte. Sobald ich die Zusage von Krones bekam, war mir klar: Dort beginne ich meine Ausbildung als Technischer Zeichner.
Wenn Sie sich heute an Ihre Ausbildungszeit zurückerinnern, was war Ihr schönstes Erlebnis?
Das kann ich so nicht sagen, weil die ganze Ausbildung schön war. Wir waren ein super Lehrjahr, haben uns alle gut verstanden und auch privat viel unternommen. Man hat also nicht nur mit Kollegen, sondern mit Freunden gearbeitet.
Welche Weiterbildungen haben Sie nach Ihrer Ausbildung gemacht?
Nach der Ausbildung habe ich erst einmal meinen Zivildienst abgeleistet. Danach war ich in Kanada und habe dort an einem Englisch-Kurs teilgenommen. Meine erste richtige Weiterbildung war dann der Technische Fachwirt, im Anschluss der Ausbilderschein und als Abschluss habe ich noch den Betriebswirt absolviert.
In welcher Abteilung waren Sie vorher tätig und was waren dort Ihre Hauptaufgaben?
Nach der Ausbildung wurde ich für ein Jahr in die damalige Sparte Fülltechnik übernommen, die es heute in der Form nicht mehr gibt. Danach war ich für die Prozesstechnik II zuständig, die inzwischen in die SDW umgewandelt wurde. Meine Hauptaufgabe lag in der Konstruktion von Mixern. In der Zeit unmittelbar bevor ich Ausbilder wurde, war ich Teil des POLE-Teams: Da ging es darum, Produktkosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu optimieren.
Was war Ihr schönstes Erlebnis in Ihrem Arbeitsleben?
Ich erinnere mich noch gerne an die fünf größten Mixer, die Krones jemals gebaut hat. Bei diesen fast doppelt so großen Maschinen im Vergleich zu normalen Mixern war ich maßgeblich für die Konstruktion zuständig. Als diese dann fertig waren, durfte ich ein paar Tage mit auf die Baustelle und die Inbetriebnahme live miterleben. Das war ein Erlebnis, das ich so schnell nicht mehr vergesse.
Wie sind Sie darauf gekommen, Ausbilder zu werden?
Ich habe mich schon relativ früh für das Bildungssystem interessiert, weil ich gerne mit jungen Leuten zusammenarbeite. In meiner ehemaligen Abteilung war ich bereits für die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern zuständig – den Schein zum Ausbilder habe ich schon vor Längerem gemacht. Als die Stelle dann frei wurde, habe ich die Chance ergriffen.
Ist Ihnen die Entscheidung, Ihre Stelle zu wechseln, leicht gefallen?
Wenn man von einer Abteilung in eine andere mit komplett neuen Aufgaben wechselt, ist das immer ein Schritt ins Unbekannte. Mir persönlich gingen Fragen durch den Kopf, wie zum Beispiel: „Wie sind die neuen Kollegen?“, „Wie sind meine Azubis?“, „Werde ich von ihnen akzeptiert und von meinen Kollegen unterstützt?“. Dennoch muss man einfach den Mut haben, etwas Neues auszuprobieren.
Haben Sie noch mit Ihren Kollegen aus der früheren Abteilung Kontakt?
Nicht mehr so viel wie früher, aber ich habe mich schon öfters zum Mittagessen in der Kantine mit ihnen getroffen. Privat sehen wir uns auch noch auf Geburtstagen oder wir gehen mal zusammen zum Essen.
Auf was haben Sie sich als Ausbilder am meisten gefreut?
Dass ich mehr Verantwortung übernehmen kann. Ich bin der einzige Ausbilder bei den Produktdesignern – so habe ich freie Hand und kann vieles so gestalten, wie ich es für sinnvoll halte. Die Möglichkeit, die zukünftigen Krones Konstrukteure mit auszuwählen und ihnen eine gute Grundlage für ihren späteren Weg zu verschaffen, erfüllt mich selbst mit Stolz.
Haben Sie sich mittlerweile schon als Ausbilder eingelebt oder gibt es immer noch viele neue Sachen?
Jeder Tag bringt etwas Neues. Es dauert mindestens noch ein Jahr, bis ich einmal alles miterlebt habe. Bald betreue ich die ersten Schnupperpraktikanten, führe Bewerbungsgespräche und im Frühjahr stehen dann die Abschlussprüfungen meiner Azubis an.
Freuen Sie sich schon auf die kommenden Bewerbungsgespräche der zukünftigen Azubis?
Ja, denn ich sitze das erste Mal auf der anderen Seite vom Tisch. Und das ist wieder eine neue Erfahrung.
Sind Sie zufrieden mit Ihren Auszubildenden?
Ja, ich bin hochzufrieden. Ich könnte mir keine Besseren vorstellen. Sie wollen viel erreichen, sind hochmotiviert und bringen top Leistungen.
Was halten Sie davon, dass die TPD-Azubis zuerst viele Grundausbildungen in der Werkstatt durchlaufen?
Die Ausbildung der Produktdesigner ist allgemein sehr viel Theorie aus Büchern und viel Arbeit vor dem PC, da schadet es nicht, dass sie mal die Basics von den anderen Bereichen lernen. Man hat in dem Beruf häufig mit Werkstoff-Eigenschaften und -Auswahl zu tun, da schafft eine Grundausbildung den nötigen Überblick.
Können Sie auch eigene Ideen in die Ausbildung einbringen?
Grundsätzlich gibt ein Führungswechsel immer die Möglichkeit, etwas zu verändern. Neu sein werden die SAP-, Solid-Edge- und ECTR-Schulungen, die zukünftig nicht mehr von externen Trainern gehalten werden, sondern von mir. Außerdem habe ich zum Austausch für die Azubis regelmäßige Treffen eingeführt.
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