Zu Gast im Casino: ein Getränke-Knigge

„Bier auf Wein, das lass sein“ – dieser Spruch dürfte wohl jedem von uns bekannt vorkommen. Doch wie sieht es mit etwas konkreteren Vorgaben bei der Getränkewahl und -reihenfolge aus? Welcher Wein passt zu welchem Gericht? Und welches Getränk serviert man am besten zum Dessert? Ich habe mit der Leiterin des Krones Casino, Sonja Pellkofer, über die Wahl des passenden Getränks gesprochen.

Vorab aber eine kurze Erklärung für diejenigen Leser, die das Casino noch nicht kennen: Das Kundenrestaurant befindet sich auf dem Neutraublinger Werksgelände und lädt, wie der Name schon verrät, Besucher von Krones zur kulinarischen Verkostung ein – natürlich auf Kosten des Hauses. Dazu reserviert der jeweilige Ansprechpartner über das interne Online-Portal einen Tisch – „denn ohne Reservierung geht nichts“, erklärt Sonja Pellkofer – und begleitet seine Gäste in das Casino.
Gebucht werden kann das Casino werktags von 11.30 bis 13.30 Uhr. Die Küche legt viel Wert darauf, dass alle Gäste auf ihre Kosten kommen. Und weil die Kunden und Partner der Krones AG so international sind, spielen unter anderem kulturelle Essgewohnheiten und Verschiedenheiten eine Rolle. Jeden Tag steht ein neues Drei-Gänge-Menü auf der Karte, immer mit einer passenden Weinempfehlung. „Die meisten Gäste entscheiden sich für den Wein, den wir zum Menü empfehlen. Möchte ein Gast einen anderen Wein trinken, hat er die Wahl zwischen 15 unterschiedlichen Sorten aus unserer Weinkarte.“

Als Aperitif bieten die Service-Mädels den Gästen zwei verschiedene Sorten Sherry an. Der dunkle Sherry schmeckt lieblich, die helle Variante ist trocken – da sollte für jeden was dabei sein. Sherry wird gerne als Aperitif angeboten, weil er zu fast jedem Essen passt. Aufgrund seines eher geringen Alkoholgehalts eignet sich Sherry perfekt als Einstieg in ein Drei-Gänge-Menü.

 

„Als Faustregel gilt: Zu dunklem Fleisch passt Rotwein, zu hellem Fleisch und Fisch schmeckt Weißwein. Das Getränk darf generell nie das Essen übertönen“, meint die gelernte Hotel- und Restaurantfachfrau.
Der Wein zum Hauptgang sollte daher immer auf das jeweilige Gericht abgestimmt sein. Zu gehaltvollen Soßen werden kräftige Weine serviert – und zu deftigen bayerischen Gerichten darf es auch ein Bier sein.
Ganz so ernst darf man die „Regeln“ bei der Getränkewahl allerdings nicht nehmen: „Was sich der Gast wünscht, das bekommt er selbstverständlich. Wenn ein Gast zum Schweinsbraten einen Weißwein trinken möchte, dann kriegt er den natürlich.“
Beim Wein sollten trotzdem ein paar Grundregeln aus der Gastronomie beachtet werden: Die Temperatur des Weins spielt eine wichtige Rolle für die volle Geschmacksentfaltung. Weißwein sollte immer gekühlt bei 9 bis maximal 14 Grad aufbewahrt werden. Hier gilt die Regel: Je fruchtiger, jünger und leichter der Wein, desto kühler sollte er gelagert werden. Rotweine schmecken am besten bei Zimmertemperatur von 16 bis maximal 18 Grad. Über 20 Grad sollte ein Wein jedoch auf keinen Fall gelagert werden.

Auch die Form der Gläser ist von Bedeutung: „In bauchigen Gläsern wird Rotwein serviert, damit der Wein mit möglichst viel Luft in Kontakt kommen kann. Nur so kann sich das Aroma optimal entfalten. Weißwein trinkt man aus eher schmalen und hohen Gläsern“, erklärt Sonja Pellkofer.

Zum Dessert trinken die Gäste meist Espresso oder Cappuccino. Manchmal gibt es aber auch einen Schnaps. Der hat den Vorteil, dass sich der Magen etwas dehnt und so noch Platz für das Süße zum Abschluss ist. Um den internationalen Kunden ein Stück Region zu zeigen, empfiehlt das Casino seinen Gästen meist einen typisch bayerischen Schnaps, den Blutwurz.

So, jetzt aber genug zu Wein und Schnaps. Für den nächsten Kochabend mit Freunden solltet ihr jedenfalls bestens vorbereitet sein, was die Getränkewahl betrifft. Der ein oder andere wird bestimmt mit seinem neuen Wissen glänzen können! 😉