Von Verpackungsstraßen, Fußball und dem Grundkonsens
Die gleiche Meinung haben sie ja nicht immer. Eigentlich sogar eher selten. Aber trotzdem – oder vielleicht auch deswegen – verstehen sie sich ausgesprochen gut. Das merke ich ziemlich schnell, als ich mit dem Team rund um die operativen Arbeiten an der Varioline in Kontakt komme. Und weil sie schon auf den ersten Blick mehr sind, als nur eine zweckmäßige Gruppe Mitarbeiter, lohnt es sich auf jeden Fall, die Bagage kurz vorzustellen.
Über die Jahre haben sich Thomas Permoser, Stefan Beditsch, Florian Ludwig und Martin Baumgartner im Werk Rosenheim zu einem Team zusammengefunden. An einzelnen Maschinen haben sie schon früher öfter einmal zusammen gearbeitet, zur derzeitigen Mannschaft sind sie dann ab 2010 geworden. In der jetzigen Konstellation arbeiten sie unter Thomas Herzog zusammen, seitdem sie 2011 das Projekt für „The Hershey Company“ gemeistert haben – und dank der guten Auftragslage bekommen sie stetig neue Kollegen dazu.
Als operatives Team arbeiten die fünf Oberbayern eng mit anderen Rosenheimer Kollegen zusammen, die sich um Konstruktion, Software und Hardware der Varioline kümmern. Denn zusammen entstehen doch meistens die besten Ideen, wie Montageablauf und Maschine verbessert werden können. Und nur so konnte aus dem ersten Prototyp der Varioline von 2009 die heutige Varioline werden. Um alles, was die mechanischen Komponenten angeht, kümmern sich dabei Stefan Beditsch und Florian Ludwig – die elektrischen Komponenten überlassen sie Thomas Permoser und Martin Baumgartner, Thomas Herzog wacht über alles. So weit herrscht Einigkeit und Übereinstimmung zwischen den Kollegen.
Damit schaut es aber schnell anders aus, wenn man ein Thema außerhalb der Arbeit anspricht. Zum Beispiel Fußball. Da stoße ich dann vor allem im Elektro-Gespann schnell auf den Streit, der Bayern entzweit und finde mich zwischen rot-blauen Fronten wieder – Thomas ist eingefleischter Löwe, Martin ein echter Bayern Fan. Also schnell weiter zum nächsten Thema, bevor die Fetzen fliegen: Ich probiere es mit Musik. Aber auch da gehen die Geschmäcker auseinander, von Metal über Rock und Pop bis HipHop wird alles gehört – und angeregt diskutiert.
Ob sie denn dann überhaupt etwas verbindet, außer ihrer Arbeit, frage ich. Und stoße dann doch wieder auf eine geschlossene Meinung. Natürlich, sagen sie, sogar eine Menge. Da wäre zum Beispiel ihre Verbundenheit zum Landkreis Rosenheim, der für sie alle Heimat ist. Glücklicherweise lässt sich diese Heimatverbundenheit noch mit einer anderen gemeinsamen Leidenschaft verknüpfen: „Bierspezialitäten aus der Region gegenüber sind wir generell nicht abgeneigt“ sagen die Teamkollegen einstimmig und verschmitzt. Und auch beim gemeinsamen Bowlingabend oder Lasertag mit anderen Kollegen aus dem Werk kommt trotz aller Unterschiede jeder auf seine Kosten.
Auch die für sie alle neue Welt der Craft-Biere hat das Rosenheimer Team auf der Craft Brewers Conference in Portland 2015 gemeinsam erkundet und für gut (wenn auch „etwas durchgeknallt“) befunden. Gemeinsam waren sie auf der CBC, haben die Maschine aufgebaut, betreut und danach wieder abgebaut. Dabei hat sie nicht nur der erfolgreiche Verlauf der Messe, sondern auch die Auswahl und Menge an Vollbärten und Bartkreationen nachhaltig beeindruckt.
Und weil sie zu schätzen wissen, was sie an ihren Kollegen haben, sind auch schon die nächsten Ausflüge und Unternehmungen geplant: Diesen Sommer soll es zum Chiemsee Summer gehen, in der Hoffnung, dass dort die verschiedenen Musikgeschmäcker abgedeckt werden können. Mit dem Team kann das ja nur eine riesen Gaudi werden – schließlich „gibt es keinen besseren Haufen Kollegen bei denen das Wort „Team“ besser zutrifft“ als bei ihnen.






Wer sehen will, was die Rosenheimer Kollegen sonst so machen, der kann sich im Film einen Eindruck verschaffen:
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