Von Flensburg nach Neutraubling: Drei Nordlichter seit Januar im tiefen Bayern
(links: Maik Hendrik Christiansen, Mitte: Christoph Lorenzen, rechts: Tim Tellkamp)
Seit Ende Januar 2016 arbeiten drei Azubis aus Flensburg im Werk Neutraubling. Christoph Lorenzen, Maik Hendrik Christiansen und Tim Tellkamp haben ihre Ausbildung in Flensburg absolviert, konnten dort aber leider nicht übernommen werden. Direkt nach Ausbildungsende ging alles ziemlich schnell. Bis November mussten sie sich entscheiden, ob sie bei Krones bleiben wollten und sich dazu auf den weiten Weg bis nach Neutraubling machen würden: Hier wurde ihnen nämlich eine Stelle angeboten. Christoph, Maik und Tim entschieden sich für die Veränderung und zogen in den tiefen Süden bis nach Regensburg. Wir, meine Kollegin Kerstin Eisenhut und ich, haben die drei getroffen und sie nach ihren ersten Eindrücken gefragt.
War die Entscheidung, nach Neutraubling zu kommen, schwer für euch?
Maik: Für mich war es gleich klar: ich wollte auch bei Krones bleiben, denn bei anderen Firmen in Flensburg braucht man sich gar nicht bewerben, da die Auftragslage schlecht ist.
Tim: Mir ist es nicht schwer gefallen, im Gegenteil, es war nicht so schlimm wie zuvor gedacht. Ich wollte einfach bei Krones bleiben.
Christoph: Ich habe mir eine Pro- und Contra-Liste gemacht, dann wurde schnell klar, ich wollte bei Krones bleiben und noch was sehen von der Welt.
Welche Unterschiede gibt es zwischen den Werken Flensburg und Neutraubling?
Maik: Neutraubling ist viel größer. In Flensburg sind nur circa 550 Mitarbeiter. Und hier ist es nicht so stressig.
Gibt es etwas, das ihr besonders vermisst aus eurem alten Werk?
Tim: Ich vermisse die Kollegen, die ich in den dreieinhalb Jahren kennengelernt habe. Aber die Arbeit im Gehäusebau und Waschmaschinenbau hingegen gar nicht. Dort war es immer sehr laut, warm und schmutzig.
Maik: Ja, in Flensburg ist es ein bisschen familiärer, das vermisse ich ein bisschen.
Wo wohnt ihr momentan?
Maik: Christoph und ich wohnen momentan in einer Pension in Barbing, bis unsere eigenen Wohnungen fertig sind. Am 1. Mai können wir dann einziehen.
Tim: Ich habe eine eigene Wohnung in Wörth an der Donau.
Wie unterscheidet sich Bayern von eurer alten Heimat? Gefällt euch Regensburg?
Christoph: In Flensburg gibt es viel mehr Wasser.
Maik: Es wird kein „Moin Moin“ gesagt. Ja, in Regensburg gibt es ein gutes Steak House.
Tim: Vom Dialekt her, kein Plattdeutsch mehr. Viel mehr Verkehr ist hier in Bayern. Und hier habt ihr mehr Berge und nicht so viele Gewässer. Regensburg ist eine coole Stadt, fast wie Flensburg. Und ich bin näher an der Allianz-Arena.
Versteht ihr den bayerischen Dialekt gut?
Christoph: Bis jetzt versteh ich ihn gut, es wird immer alles langsam wiederholt, wenn man mal was nicht so gut versteht.
Maik: Einen Duden musste ich noch nicht benutzen. Ich habe immer nachgefragt, wenn ich was nicht verstanden habe.
Tim: Teils teils, die im Segment bemühen sich sehr. Aber die Leute aus dem bayerischen Wald verstehe ich eher schwer.
Habt ihr in Bayern schon ein Lieblingsessen?
Christoph & Maik: Nein, wir haben noch kein Lieblingsessen.
Tim: Ja, Leberkäse. Hier schmeckt er ganz anders als in Flensburg, dort schmeckt er nur direkt beim Schlachter ähnlich.
Werdet ihr oft eure Familie besuchen?
Christoph: Meine Eltern kommen mich bald schon besuchen. Zuerst hab ich mir vorgenommen, ich besuche sie alle sechs Wochen aber jetzt werde ich wahrscheinlich doch nicht so oft hochfahren.
Maik: Ich versuche so oft wie möglich meine Familie zu besuchen.
Tim: Mein Vater hat mich schon besucht und mir noch ein paar Möbel mitgebracht. Doch alle können mich nicht besuchen, weil wir mehrere Hunde zu Hause haben. Ich werde an Ostern heimfahren und so circa vier bis fünf mal im Jahr.
Habt ihr noch zu allen Freunden Kontakt?
Christoph & Maik: Ich werde meine Arbeitskollegen besuchen, wenn ich in Flensburg bin. Und bei Freunden merkt man jetzt, wer richtige Freunde sind und wer nicht.
Tim: Ein Kumpel von mir hatte hier Lehrgang und hat mich dann schon besucht. Und sonst telefonier ich oft mit ihnen.
Werdet ihr wieder zurückgehen nach Flensburg?
Christoph: Nein, denke ich nicht.
Maik: Ja, wenn sich später was ergibt vielleicht.
Tim: Ja, ich würde auf jeden Fall zurück gehen, wenn sich ein gutes Angebot ergibt aber das ist eher unwahrscheinlich.
Wir bedanken uns bei den drei neuen Kollegen für das Interview und wünschen ihnen weiterhin eine gute Zeit in Neutraubling! 🙂
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