Volle Kraft voraus

Gerade zu Weihnachten will man anderen helfen, für die Menschen da sein und einfach etwas Gutes tun. Aber wieso eigentlich nicht das ganze Jahr über? Das haben sich auch einige unserer Kollegen gedacht und engagieren sich deshalb in ihrer Freizeit für verschiedene ehrenamtliche Projekte. Einer davon ist Carsten Bachmann. Er arbeitet seit 2008 bei Krones und ist als Beauftragter für Maschinensicherheit in der Abteilung CE Int. Governance tätig. Sein Ehrenamt ist relativ ungewöhnlich: Denn neben seinem normalen Job ist er Heizer auf dem größten verbliebenen kohlegefeuerten Dampfschiff, dem Eisbrecher Stettin in Hamburg.

Wie kommt man denn zu so einem Ehrenamt?! Vor allem wenn man eigentlich in Bayern lebt und arbeitet?! Na ganz einfach! Let me paint the scene: Es ist 2014, Carstens Eltern laden ihn und seinen Bruder zu einer Schiffreise auf dem Nord-Ostsee-Kanal ein – aber nicht auf irgendeinem Schiff, sondern auf dem Eisbrecher Stettin. Carsten als Maschinenbautechniker ist von den technischen Anlagen aus dem Baujahr 1933 natürlich sofort hellauf begeistert. Und seit diesem Tag ist er irgendwie einfach nicht mehr von dem Dampfschiff zu trennen und kehrt als ehrenamtlicher Helfer immer wieder zurück.

Die ca. 200 aktiven Vereinsmitglieder kümmern sich als Heizer, Maschinisten, Brückenpersonal und Deckmannschaft gemeinsam um die Erhaltung, Pflege und den Betrieb des Dampfschiffs. Carsten und seine Heizerkollegen (pro Fahrt sind sie mindestens zu sechst) läuten schon frühmorgens den Arbeitsalltag auf dem Schiff ein. Zuerst müssen sie die vorbereiteten Ruhefeuer (man nennt sie auch „Munkies“) mit frischer Steinkohle hochpäppeln und die gesamte Feuerungsanlage reinigen. Etwa eine Stunde vor dem Ablegen holen die Heizer dann mit Schaufeln die Glut aus den Ruhefeuern und verteilen sie auf den gesäuberten Feuerstellen um dort dann die frische Kohle zu entzünden– damit ist ihr Job aber noch lange nicht erledigt! Während der Fahrt müssen sie sämtliche Betriebsdrücke, wie auch Wasserstände der beiden Kessel im Auge behalten, die Kessel reinigen und natürlich in regelmäßigen Abständen Kohle aufwerfen und abgebrannte Asche aus dem Feuerloch entfernen. „Pro Stunde und je nach Fahrtgeschwindigkeit schaufeln wir da zu zweit etwa eine Tonne Kohle in die sechs Feuerstellen hinein!“, erzählt mir Carsten. Und das ist nur das normale Tagesgeschäft im Sommer! Auch um die Einwinterung und die weitere Pflege des Schiffs muss sich natürlich gekümmert werden. Also auf jeden Fall eine zeit- und energiezehrende Beschäftigung – aber Carsten macht es einfach gern. Durch die ehrenamtlichen Helfer wird so ein Stück Geschichte erhalten und erlebbar gemacht. Neben diesem Ehrenamt war er außerdem lange Mitglied im Rettungsdienst und ist bis heute auch noch bei der Feuerwehr aktiv. Aber wie sieht’s bei so vielen unterschiedlichen Ehrenämtern denn mit der Vereinbarkeit mit dem Job aus – kann das klappen? Hierzu Carstens Antwort: „Ja klar, das klappt hervorragend!“ Durch die Gleitzeitregelung bei Krones kann er seine Fahrten nach Hamburg gut organisieren – und sollte er mal bei einem Feuerwehr- oder Rettungseinsatz gebraucht werden, lässt sich auch das unkompliziert mit unserer Personalabteilung regeln.

„Im Prinzip war es keine bewusste Entscheidung mich sozial zu engagieren, das hat sich eher einfach ergeben. Anderen Menschen zu helfen und das in einer freundschaftlichen Gemeinschaft zu tun, macht mir sehr viel Spaß. Das ist mein Hobby, da bin ich eher erstaunt darüber, dass ich da oft Dank von Patienten oder anderen Beteiligten dafür bekomme.“ schließt Carsten unser Interview ab. Mir gefällt diese Einstellung und ich hoffe sehr, dass er die auch weiterhin behält. Ansonsten kann ich nur sagen: Mast und Schotbruch, Carsten!

Übrigens: Wer Carsten und den Eisbrecher Stettin gerne mal live erleben würde, kann im Sommer als Tagesgast an einem der Ausflüge teilnehmen. Ich bin mir sicher das Erlebnis lohnt sich!