UniPure: Die flexible Filtrationslösung für Weine

Ich muss gestehen: Ein großer Weinkenner bin ich nicht – meistens basiert die Kaufentscheidung auf dem Etikett. Beim Geschmack gibt es für mich nicht so sehr verschiedene Noten im Abgang, sondern eher die Unterscheidung „schmeckt – schmeckt nicht“. Was aber auch ein Banause wie ich weiß und auf den ersten Blick erkennt: Der Wein (egal ob rot oder weiß) sollte klar und ohne trübe Färbung sein. Jetzt habe ich mich mit dem Kollegen unterhalten, der zusammen mit seinem Team seit neuestem dafür sorgt, dass Krones Kunden genau diesem Qualitätsanspruch uneingeschränkt nachkommen können.
Stefan, erst einmal ganz grundsätzlich: Was filtert die neue Krones UniPure denn überhaupt aus dem Wein?

UniPure ist eine Filtrationsanlage mit Kerzenfiltern, die Partikel, Schwebstoffe und Mikroorganismen aus Wein, Sekt und aromatisierten Produkten entfernt.

Bisher hat Krones Filtrationsanlagen für weinhaltige Getränke immer auftragsbezogen gefertigt oder ggfs. zugekauft. Warum wurde jetzt doch eine eigene entwickelt?

Einige der bisherigen Anbieter ziehen sich mehr und mehr aus dem Anlagengeschäft zurück und konzentrieren sich vorwiegend auf den Verkauf der Filterelemente selbst. Unsere Kunden brauchen natürlich aber nach wie vor noch komplette Systeme – diesen Bedarf hat uns auch unser Vertrieb wiederholt rückgemeldet. Wir haben zwar schon recht viele eigene Filtrationsanlagen an große Kellereien verkauft, die waren aber immer kundenspezifische Sondermaschinen mit einem hohen Konstruktionsaufwand für Krones. Um schneller zu werden und auch im Filterbereich unser Motto „alles aus einer Hand“ konsequent durchsetzen zu können, haben wir 2015 entschieden ein eigenes Filtersystem zu entwickeln.

Seit Kurzem hat Krones jetzt den Weinfilter UniPure standardmäßig im Portfolio. Für wen ist dieses Filtrationssystem denn interessant?

Letztlich für Produzenten verschiedenster weinhaltiger Getränke – egal ob Rotwein, Weißwein, Sekt oder Mischgetränk. Besonders gut kann das System seine Qualität dann ausspielen, wenn ein Betrieb gleich mehrere dieser Produkte verarbeitet. Genau diese vielseitige Einsetzbarkeit war auch für uns bei der Entwicklung die entscheidende Herausforderung. Das Ergebnis ist eine Standardmaschine (mit all ihren Vorteilen, z.B. der schnellen internen Auftragsbearbeitung), die sehr viele Konfigurations-Optionen bietet und so eine große Varianz an Produkten behandeln kann.

Bisher liegt unser Fokus vor allem auf dem europäischen Markt, und hier besonders auf den großen Kellereien und Genossenschaften – auch deswegen ist die BrauBeviale für uns eine so gute Gelegenheit, das neue System vorzustellen.

Du hast schon erwähnt, dass ihr in einem engen Austausch mit dem Vertrieb steht. Welche Anforderungen habt ihr denn auf diesem Weg von Kunden mitgegeben bekommen?

Für unsere Kunden spielt natürlich unter anderem die Gesetzeslage eine übergeordnete Rolle: Hier wird festgelegt, dass sich klassische Qualitätsweine – in Deutschland gekennzeichnet durch die Abkürzung QbA, in Italien bekannt als DOC-Weine – auf keinen Fall mit aromatisierten Produkten vermischen dürfen. Besonders kritisch ist das bei Betrieben, die verschiedene Getränke produzieren: Kunden, die nur mit einer Filterlinie arbeiten, müssen wertvolle Produktionszeit für das Reinigen der Filterelemente opfern – ansonsten könnten z. B. Farben oder Aromen von einem Produkt zum nächsten verschleppt werden. Manche Produkte können sich auch aus technischen Gründen gar keine Filterlinie „teilen“, weil die nötige Filterstärke unter anderem abhängig ist vom Alkoholgehalt des Produkts. Die meisten Abfüller ziehen deswegen das Arbeiten mit zwei Filterlinien vor, die mit unterschiedlichen Filtern ausgestattet sind und quasi abwechselnd in Betrieb sind. Genau darauf ist auch unser neues Filtersystem ausgelegt.

Ich darf mir die UniPure also als Plattform vorstellen, auf der vom Kunden individuell Filterlinien mit produktspezifischen Filterkerzen eingesetzt werden – richtig? Wie läuft denn dieser Austausch der Filter ab?

Genau – dabei war uns auch wichtig, dass der Kunde flexibel ist in der Entscheidung, welche Filterkerzen und -gehäuse er in seine UniPure integrieren möchte. Die Anlage ist deswegen mit den Komponenten aller gängigen Hersteller kompatibel. Austausch und Wartung der Filterkerzen ist in der Tat kein ganz so triviales Thema wie man meinen könnte – in der Regel sind die Gehäuse so schwer, dass der Bediener sie nur mit einem Kran bewegen kann. Um den Aufwand für unsere Kunden zu minimieren, setzen wir bei Krones UniPure auf eine optionale, mobile Hebeeinrichtung: Damit lässt sich das Filtergehäuse sehr viel einfacher anheben und transportieren.

Sie haben noch mehr Fragen zum Thema? Dann sehen wir uns ja vielleicht gleich diese Woche in Nürnberg auf der BrauBeviale – in Halle 7A stehen Stefan Höller und seine Kollegen Rede und Antwort.