Trainee at fair: Eine nachhaltige Weißbierdusche – Murau Teil I

Die beiden Auszubildenden Lisa und Klara sind bereits der Frage nachgegangen, wie Nachhaltigkeit bei Krones konkret in die Praxis umgesetzt wird. Daniela und Michael haben weiter nachgeforscht und sind dabei auf das Gemeinschaftsprojekt der Krones AG, der Brauerei Murau eGen und der Murauer Stadtwerke GmbH gestoßen – das eine nachhaltige und CO2-neutrale Bierproduktion ermöglicht. Jede Menge Energieeinsparung, Schonung von Ressourcen und keine fossilen Brennstoffe mehr – das mussten die beiden Azubis natürlich genauer unter die Lupe nehmen:

Auf nach Murau

Morgens um 6 ging es in Neutraubling los. Noch ein bisschen verschlafen, aber hochmotiviert starteten wir, Daniela und Michael, gemeinsam mit Lea Richtung Österreich. Unser Ziel war das idyllische Örtchen Murau. Dort liegt, mitten in der Stadt und angrenzend an den Fluss Mur, die Brauerei Murau.

Trainee at fair MurauNach einem freundlichen Empfang wurde uns von Braumeister Christoph Lippert-Pagany alles gezeigt, was es Interessantes zu sehen gibt. Wir bekamen eine Brauereiführung, die keine Wünsche offen ließ: Vom Sudhaus über den Gär- und Lagerkeller bis zur Abfüllung – alles, was ein Krones Mitarbeiter-Herz begehrt!

Es war wirklich beeindruckend, zu sehen, welch ausgefeilte Technologie hinter so einer Brauerei steckt. Besonderen Wert legten wir natürlich auf das neue Krones/Steinecker Equitherm System – von dem wir schon Einiges gehört haben… Vor Ort konnten wir uns dann selbst ein Bild machen und haben viele interessante Details erfahren, wie das oben angesprochene Projekt für mehr Nachhaltigkeit sorgt:

Komplett-Umbau

Die Brauerei Murau wurde an das Biomasse Heizkraftwerk der Murauer Stadtwerke GmbH angeschlossen. Dadurch kann die Brauerei ihr Bier mit Fernwärme, die zu 100% mit Holz aus der Region erzeugt wird, brauen und abfüllen! Die Umstellung auf diese regenerativ gewonnene und CO2-neutrale Energie wurde durch Krones ermöglicht:

_DSC0319Das Sudhaus der Brauerei wurde 2014 innerhalb von 14 Tagen komplett entkernt und gemeinsam mit Krones neu aufgebaut. Das gesamte Sudhaus sowie die Prozesstechnik wurden erneuert und auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht.

Die Sudkessel wurden mit modernster Krones Steinecker Technologie ausgestattet. Die Beheizung wurde hierbei von Dampf auf Heißwasser mit 115°C umgestellt, wodurch viel Energie gespart wird. Trotzdem blieb im Sudhaus von außen die charakteristische Kupfer-Optik, wie wir selbst sehen konnten.

100 Prozent erneuerbare Energie

Was versteht man nun unter dem bereits angesprochenen Steinecker Equitherm System, das für das nachhaltige Konzept eine so wichtige Rolle spielt? Dabei handelt es sich um eine Energie-Schaukel, die überschüssige Wärmeenergie beim Brauprozess einspeichert und bei anderen Prozessen wiederverwendet: Die Energie, die für den Maischprozess benötigt wird, wird aus dem Würzekühlprozess gewonnen.

Trainee at fair MurauDie Folge aus dem Gemeinschaftsprojekt: Eine komplette Umstellung auf Niedertemperatur-Prozesswärme. Die Brauerei Murau konnte insgesamt 30% Energie einsparen. Aber nicht nur das: Durch die Kooperation mit den Murauer Stadtwerken und die Versorgung mit Fernwärme ist die Brauerei nicht mehr von Erdöl abhängig.

Nachhaltiges Bier?!

Durch die Umstellung hat sich, wie man uns erklärt hat, der Brauprozess an sich nicht verändert. Verändert hat sich nur die Art der Beheizung. Man hat das Verfahren damit schonender für das Produkt gemacht: Das Malz wird nun gleichmäßiger, mit Hilfe von 115°C heißem Wasser anstatt 160°C heißem Dampf, erhitzt. Somit wird das Malz mit seinen Enzymen schonender erhitzt, was sich auch positiv auf den Geschmack des Bieres auswirkt. Selbstverständlich blieben die Rezepte gleich und der Geschmack ist nicht verfälscht, sondern noch genauso gut und charakteristisch wie früher.

Trainee at fair Murau

…Davon bekamen wir auch eine Geruchsprobe: Denn nein, ich (Michael) bin nicht etwa unter die Brauer gegangen – auch wenn man das wegen der Fotos, auf denen ich in Arbeitskleidung der Brauerei Murau zu sehen bin, denken könnte und ich wirklich gerne geblieben wäre! Allerdings sorgte eine spontane ungeplante Bierdusche, ausgelöst durch ein undichtes Ventil an einem mit so einigen Litern Weißbier beladenen Tanklaster, für Erheiterung und einen Klamottenwechsel! 🙂 Lea, Daniela und die Kamera blieben zum Glück verschont – weswegen noch einige Fotos, die unseren schönen Ausflug dokumentieren, entstehen konnten: