Sauser-Zeit: Nicht nur der Herbst kommt gerade angesaust!

Draußen wird es kühler, die ersten Blätter fallen, die Tage werden kürzer, die Nächte länger und wir läuten langsam die gemütliche Zeit des Jahres ein. Jetzt versüßen uns süffig-fruchtige Getränke, wie der Federweißer die kühlen Herbstabende und dazu gibt es herzhaften Zwiebelkuchen oder Flammkuchen. Doch was ist das Besondere am „Sauser“, „Rauscher“ oder auch „Sturm“ genannt und wie genießt man ihn am besten?

Wein oder trüber Traubensaft – was ist Federweißer genau?

Federweißer ist ein Zwischenprodukt zwischen Traubenmost und Wein – also halbvergorener Traubenmost mit einem Alkoholgehalt von ca. 4% bei der Abfüllung. Dieser Traubenmost kann jedoch bis zu 11% Alkohol während des Gärungsprozesses in der Flasche erreichen und wandelt seinen Geschmack von fruchtig-süss zu fein-herb. Sein Name lässt sich übrigens auf die Hefen zurückführen, die im Glas wie winzige Federchen tanzen – diese sind auch für das leichte und angenehme Prickeln des jungen Weins verantwortlich. Federweißer gärt, im Gegensatz zu Wein, direkt in der Flasche, weshalb man beim Transport sehr vorsichtig sein sollte. Es entweicht ständig Kohlensäure und man möchte ja nicht, dass diese Bombe los geht ;-).

Falls ihr also wie ich nicht so auf den süßen Traubensaft steht, dann lasst die Flasche einfach noch einige Stunden bei Zimmertemperatur stehen, dann gärt der Federweiße weiter. Federweißer hat übrigens einen recht hohen Gehalt an Vitaminen wie B1, B2 und B6. Diese Bausteine sind sehr gut für Haut, Haare und Nerven und der junge Wein bringt darüber hinaus unsere Verdauung und den Darm in Schwung und entschlackt sogar. Wenn das kein Grund ist, heute Abend gleich mit einem Glas anzustoßen :-).

Wir feiern den Start der Federweißer-Saison in Regensburg

An unserem Standort in Neutraubling haben wir ebenfalls nicht weit weg ein sehr gutes Weinanbaugebiet – die Winzerer Höhen bei Regensburg. Hier gibt es jedes Jahr sogar ein kleines Fest zu Ehren des ersten Regensburger-Sausers. Rund ums Baierweinmuseum werden rund 600 Liter Federweißer ausgeschenkt, welcher mit hausgemachtem Zwiebelkuchen, Schmalzbroten, Obatzda und Bacher Winzerschinken genossen wird. Ein herrlicher Start in den Herbst!

Wie genießt man ihn am besten?

Traditionell wird der Federweiße mit recht deftigen und fettreichen Speisen, wie Zwiebelkuchen, Flammkuchen oder Quiche genossen. Mir waren diese traditionellen Rezepte etwas zu langweilig, deshalb habe ich hier eine etwas exotischere Variante für euch :-). Also abends ab in die Küche und holt euch einen gemütlichen Spätsommer-Abend nach Hause!

 

Flammkuchen mit Feta und Kürbis:

Das braucht ihr alles:

450g Mehl und etwas Mehl für die Arbeitsfläche

1 Pkg. Trockenhefe                                                              1 Ei

Salz/ Pfeffer, 1 TL Zucker                                                  etwas frischen Thymian

1 kleinen Hokkaido-Kürbis (ca.350g)                              1 Becher saure Sahne

2 rote Zwiebeln

Zubereitung:

  1. Für den Teig Mehl mit Hefe, 1 TL Salz und Zucker mischen und mit ca. 225ml lauwarmem Wasser zu einem Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen Ort rund 30 min gehen lassen. (Alternativ geht natürlich auch ein fertiger Hefeteig, falls ihr auch so bequem seid wie ich J )
  2. Inzwischen für den Belag Feta bröseln, Kürbis entkernen, Fruchtfleisch in sehr dünne Scheiben schneiden, Zwiebel schälen und ebenfalls dünn aufschneiden.
  3. Aus dem Teig entweder 12 kleine Fladen formen oder einen großen – diese dann auf ein mit Backpapier ausgerolltes Backblech legen
  4. Ei trennen und nur das Eigelb mit der sauren Sahne glattrühren – salzen, pfeffern (evtl. Noch eine Prise Muskat) und dann die Masse auf die Fladen streichen.
  5. Kürbisscheiben, Zwiebel und Feta verteilen und dann ab damit in den Ofen – bei 240 Grad rund 15 min goldbraun backen.

 

Dann bleibt nur noch zu sagen, auf eine tolle Federweißer-Zeit und viel Spaß beim Nachkochen! 🙂