Nebenjob Mallorca-Hit

Eigentlich reist er ja herum, um Krones Maschinen an den verschiedensten Orten der Welt aufzustellen und in Betrieb zu nehmen. Das ist zwar ein spannender Job, der jede Menge interessanter Erlebnisse mit sich bringt, zum Star auf Mallorca wird man dabei aber eigentlich nicht. Dass Daniel Keibert jetzt trotzdem einer ist, das liegt eher an seiner Freizeitbeschäftigung.

Sieben Jahre lang hat er schon im Werk Neutraubling gearbeitet, als er sich in Rosenheim mal die Varioline genauer angeschaut hat. Aus genauer Anschauen wurde dann mehr, denn die Technologie hat Daniel Keibert so beeindruckt, dass er gleich im Werk in Raubling geblieben ist. Dort wird er jetzt seit Ende 2014 zum Mitglied eines Varioline Teams geschult und lernt dabei alles, was er wissen muss, um in Zukunft mit der Varioline zu verreisen und zu arbeiten. Da ändert sich zwar aus technologischer Sicht einiges, das Leben als Monteur, das Daniel Keibert schon gewöhnt ist, dürfte aber ähnlich bleiben. Und das ist auch gut so. Schließlich sagt er selbst, wie gut es ihm gefällt, „dass sich durch die so abwechslungsreichen Tätigkeiten kein Alltagstrott einschleichen kann.“

Auf Montage geschah es auch, dass vor einigen Jahren der Grundstein gelegt wurde für Daniels Weg zum Ballermann-Star. Vor ca. vier Jahren war das, auf einer Baustelle in England. Da kam er mit einem Kollegen ins Gespräch, eins führte zum anderen und irgendwann entstand eine Idee: Man könnte doch mal ein Lied machen. Genau diese Idee haben allerdings wahrscheinlich schon mehr Leute gehabt, daraus geworden ist in den meisten Fällen nichts. Davon sind auch Daniel und sein Kollege ausgegangen, deswegen haben sie zwar einen Text geschrieben, den Plan dann aber erst mal wieder fallen gelassen. Doch dann hat sich Daniels Frau eingemischt. Die fand die Idee gut und hat ihren Mann überredet, wirklich ein Lied zu machen.

Musikalisch war Daniel Kleibert sowieso schon immer, da können auch seine Eltern und seine Tante ein Lied von singen. Die waren nämlich hautnah dabei, als der sechsjährige Daniel das Orgelspielen für sich entdeckte und unbedingt eine haben wollte – scheinbar mit so viel Vehemenz, dass er viel Jahre später tatsächlich sein erstes Instrument bekommen hat. Zwar keine Orgel, sondern „nur“ ein kleines Keyboard, aber der Anfang war gemacht. Nur mit dem Schlager, da hat er eigentlich nie viel am Hut gehabt, Dance und Hip Hop waren da schon eher seins.

Er hat es also probiert. Den Text ausgefeilt, eine Melodie komponiert und das Lied schließlich tatsächlich an eine Plattenfirma geschickt. Eigentlich nicht, weil er eine Antwort erwartet hat, sondern eher, „um es halt mal probiert zu haben“. Und vielleicht auch doch ein bisschen, weil es ja schon wirklich schön wäre, so ein eigenes Lied auf CD. Umso überraschter war er dann, als sich gleich die erste Plattenfirma zurückgemeldet hat – und ihm Sänger und Sängerinnen vorgeschlagen hat, aus denen Daniel auswählen durfte. Das Singen wollte er dann nämlich doch lieber jemand anderem überlassen.

Die Single wurde also veröffentlicht und fand ihren Weg in die Charts: Mallorca Megacharts, Ballermann Charts, und so weiter… Gute acht Wochen hat sie sich da sogar halten können! Ein Jahr später, bei der zweiten Single, war Daniel dann quasi schon ein alter Hase: Über die gleiche Plattenfirma schafft er es diesmal sogar in die Top 100 der Offiziellen Deutschen Schlager Charts.

Zum Beruf will er das Schreiben von Schlagern aber trotzdem nicht machen, dazu ist ihm das „Haifischbecken“ der Schlagerindustrie zu stressig: „Für mich bedeutet Musik machen entspannen, sich Zeit lassen und einfach Spaß haben. Das klappt am besten, wenn es ein Hobby bleibt.“

Und schließlich baut sich auch die Varioline nicht von alleine auf.

Langweilig wird Daniel sicher nicht zwischen Montage, Schlager und Arbeit in Rosenheim – da ist es umso wichtiger, dass er zu Hause bei seiner Familie einen Ausgleich hat. Und man merkt so richtig, wie gut es ihm da geht, wenn er beschreibt, wie es ist „wenn man vom anderen Ende der Welt heim kommt und dann wieder die kleine Dorfstraße entlang fährt, mit der die Reise begonnen hat. Dann nimmt man viel bewusster war, wie schön es hier eigentlich ist. Zuhause ist für mich irgendwie ein Ort, wo die Zeit still steht oder zumindest scheinbar langsamer vergeht.“

Schön, oder? Wäre doch auch fast mal einen Schlager wert 😉