Moderne Kulturpolitik.

Klemens Unger ist als Kulturreferent der Stadt Regensburg aus dem lebendigen kulturellen Treiben nicht mehr wegzudenken. Sein Blick richtet sich stets auf die großen Zusammenhänge der Geschichte und Gegenwart und so verwundert es nicht, dass er zu innovativen und überregionalen Kulturprojekten den Anstoß gab.

Wie wurden Sie Kulturreferent der Stadt Regensburg?

Als Schüler wurde ich von meinem Lehrer Karl Bauer, dem Autor des berühmten ´Regensburg´-Buches, mit der Faszination für die Regensburger Kultur und Geschichte angesteckt. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Erziehungswissenschaften an den Universitäten Regensburg und München übernahm ich nach den Zusatzqualifikationen als Handelsfachwirt und Reiseverkehrskaufmann 1984 die Geschäftsführung des Tourismusverbandes Ostbayern e.V. und 1997 zusätzlich die der neu gegründeten Ostbayern Tourismusmarketing GmbH. Seit 1999 ist es mein Bestreben, als Kulturreferent der Stadt Regensburg die geistige Infrastruktur dieser Stadt durch eine moderne Kulturpolitik zu fördern.“

Was macht die Kulturarbeit in Regensburg so spannend?

Die quirlige, vielfältige Szene der einzelnen Sparten – von den Museen über die Theater bis hin zu ganz neuen Perspektiven wie die Förderung der Kreativwirtschaft. Die Kulturarbeit ist auch immer wieder von politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Durch die Grenzöffnung zu Osteuropa wurde das kulturelle Potential des Donauraumes von Neuem erschlossen. Wir konnten mit verschiedenen Städten der Region ´Donau-Moldau´ bereits gemeinsame Kulturprojekte ins Leben rufen. Ziel ist es, unter anderem für die Musikpflege aktiv städte- und länderübergreifend einen niederschwelligen Zugang zu gestalten.

Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Wir haben als UNESCO-Weltkulturerbestadt einen enormen Bestand an historisch wertvollen Schätzen, die es zu erhalten gilt. Denken wir an die Museen, die ‘documente‘, die Archive oder die Bausubstanz der Denkmäler. In unsere Zuständigkeit gehören auch das Mehrspartentheater, das neueröffnete Haus der Musik und eine Vielzahl an freien Kulturträgern – für sie sind wir Begleiter, Partner und Motor. Eine Fülle an Kulturveranstaltungen, die wir organisieren oder begleiten, prägen unsere Arbeit wie Bürgerfest, Jazzweekend oder das Popkultur-Festival.

Welche Herausforderungen an die Kulturarbeit am Standort Regensburg stellen sich in der Zukunft?

Innovative Kulturarbeit ist aktueller denn je. Neue kulturelle Formate und die Entwicklung der Kreativwirtschaft werden zu wesentlichen Bestandteilen der Urbanität. Mit dem Kulturentwicklungsplan etwa widmen wir uns den Themen und Kernfragendes Standortfaktors Kultur. Spannende Projekte werden in Angriff genommen: Das im Bau befindliche Museum der Bayerischen Geschichte wird in ein gesamtheitliches Museumskonzept eingebunden – unter staatlicher, städtischer, kirchlicher und privater Beteiligung. Das Donauufer wird von der Nibelungenbrücke bis zum Salzstadel um eine Schiffsanlegestelle, eine Promenade und eine Piazza bereichert und rundet so das Konzept des geplanten Museumsquartiers ab. Des Weiteren werden wir uns mit dem Bau eines zentralen Archivs und Depots sowie der Sanierung des Historischen Museums auf zwei weitere große Projekte konzentrieren. Wir blicken auf eine spannende kulturelle Entwicklung der Stadt Regensburg, die dem internationalen Anspruch an das Weltkulturerbe und an eine junge, moderne und urbane Stadt gerecht wird.

 

(Foto: Clemens Mayer)

www.regensburg.de/kultur

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