Lauert Ebola auf der Dienstreise?

TraumannÜber Ebola wird derzeit häufig in den Medien berichtet. Doch was ist Ebola überhaupt, und was muss man, vor allem auf Dienstreisen und während der Messezeit, im Zusammenhang mit der Krankheit beachten? Ich habe mich mit Betriebsarzt Emanuel Traumann getroffen, der meine Fragen zum Thema Ebola beantwortet hat.

 1. Was ist Ebola genau?

Bei Ebola handelt es sich um eine Viruserkrankung, die, soweit wir wissen, von infizierten Fledermäusen bzw. Flughunden oder diversen Dschungeltieren wie Affen oder Antilopen auf den Menschen übertragen werden kann. Beim Menschen kann die Krankheit eine schwere Entzündungsreaktion hervorrufen, die häufig tödlich verläuft.

 2. Wie kann man sich mit Ebola infizieren?

Zum Einen ist die bereits angesprochene Übertragung von Tieren, also Fleder- und Dschungeltieren, auf den Menschen möglich. In afrikanischen Ländern dient bei manchen Bevölkerungsgruppen sogenanntes „bush meat“ als Lebensgrundlage. Bei der Zubereitung oder beim Verzehr von Dschungeltieren kann es zu einer Infektion des Menschen mit Ebola kommen. Dieser Übertragungsweg ist wahrscheinlich relevant für den Beginn des Ausbruches von Ebola.

Nachdem sich Menschen von Tieren mit dem Virus infiziert hatten, kann Ebola jetzt auch über Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Infektion wird dabei erst nach Beginn von Erkrankungssymptomen weitergegeben. Mit zunehmender Dauer und Schwere der Erkrankung wird der Erkrankte infektiöser. Daher sind vor allem Familienangehörige und Pflegepersonal gefährdet, die sich nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten des Kranken über die Schleimhäute oder kleine Hautverletzungen infizieren können.

3. Was sind typische Symptome, die bei einer Erkrankung mit Ebola auftreten?

Zunächst sind die Symptome einem grippalen Infekt ähnlich. Infizierte Personen haben zum Beispiel Fieber, oder Kopf- und Gliederschmerzen. Im weiteren Verlauf sind Erbrechen und Durchfälle möglich. Da die Blutgerinnung nicht mehr funktioniert, kann es zu Blutungen nach Innen und nach Außen kommen.

 4. Gibt es angesichts der Ebola-Situation Änderungen für Krones-Mitarbeiter?

 Krones hat bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt Reisen in die drei Kernländer Sierra Leone, Liberia und Guinea unterbunden. Es ist nicht genau vorhersehbar, wie sich die Situation weiter entwickelt. Es ist denkbar, dass eventuell weitere Reiserestriktionen folgen werden.

5. Derzeit finden viele Messen statt. Wie hoch ist das Risiko, sich bei einer Messe mit Ebola zu infizieren?

Für normale Geschäftsreisende ist das Infektionsrisiko sehr gering.

6. Wie kann ich mich während einer Dienstreise vor einer Ansteckung mit Ebola schützen?

Es sollte kein bush meat, also Fleisch von wilden Tieren wie Affen, Antilopen oder Flughunden, verzehrt werden. Achten Sie darauf, dass Fleischspeisen immer gut durchgegart sind. Halten Sie sich von offensichtlich kranken Menschen fern. Achten Sie auf normale Hygienemaßnahmen, waschen Sie sich regelmäßig die Hände.

Betriebsärztlicher Dienst

7. Wie soll ich mich verhalten, wenn ich auf einer Dienstreise eines der Symptome von Ebola zeige?

Informieren Sie Ihren Vorgesetzten bzw. Krones und gegebenenfalls den betriebsärztlichen Dienst. Hilfreich kann auch die zuständige Niederlassung oder eine betriebsärztliche Dienststelle bei einem Kunden sein. Je nach Schwere der Symptomatik kann es dann sinnvoll sein, einen lokalen Arzt aufzusuchen. Die weitere Vorgehensweise muss je nach Land und Fall individuell entschieden werden.

8. Wie soll ich mich verhalten, wenn ich mich nach Rückkehr aus einem von Ebola betroffenen Land krank fühle?

Nehmen sie telefonisch Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder dem betriebsärztlichen Dienst auf.

9. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?/ Gibt es ein Gegenmittel?

Im Moment gibt es kein marktreifes Gegenmittel. Wie bei vielen anderen Viruserkrankungen auch, bekommen Patienten eine Therapie, die den Körper bei der Infektabwehr unterstützt. Maßnahmen, die wichtige Organfunktionen unterstützen, sind etwa eine Flüssigkeitssubstitution oder der Ausgleich eines Salzverlustes. Patienten müssen isoliert werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern.

10. Wie hoch sind die Überlebenschancen?

Generell liegt die Tödlichkeit bei Ebola-Ausbrüchen zwischen 25 und 90 Prozent. Beim jetzigen Ausbruch in Westafrika schwanken die Zahlen zwischen 40 und 70 Prozent.

11. Wie kann die Infektion eingedämmt werden?

Die seuchenhygienischen Maßnahmen zielen auf eine Unterbrechung der Infektionsketten. Letzten Endes muss man versuchen, die Übertragung von Mensch zu Mensch zu stoppen. Dies schafft man bei infektiösen Erkrankungen durch Isolationsmaßnahmen.