Krones Indien: so weit weg – aber eigentlich doch so nah

Wer weiß eigentlich, was unsere IT-Abteilung in Indien so alles macht?

Vielleicht hat der eine oder andere Kollege bei einem Anruf des IM Service Desks schon einmal Hilfe von einem indischen Kollegen erhalten. Oder ihr habt schon einmal einen Artikel meiner indischen Kollegin Arpita auf dem Blog gelesen und euch gewundert, dass es in Bangalore so eine große Organisation gibt?

Ansonsten dürften viele – Externe wie Interne – bisher wohl eher wenig über unsere indischen Kollegen wissen. Weil ich sehr oft in Kontakt mit unserem Standort in Bangalore bin, möchte ich ein paar Fragen beantworten. Zuallererst: Seit wann gibt es Information Management Global Services India (IMGS (I)) überhaupt und wie kam es dazu?

Im Zuge der Internationalisierung von Krones entstand 2014 die Anforderung, dass der Service Desk (der sich um die IT-Landschaft für die Krones Mitarbeiter kümmert) von Montag bis Freitag 24-Stunden erreichbar sein soll, da wir immer mehr Mitarbeiter in verschiedenen Zeitzonen beschäftigen. Um die gesamte Servicezeit abdecken zu können, hat man sich für das follow-the-sun-Prinzip entschieden: d. h. es werden mehrere Service Desks in verschiedenen Zeitzonen betrieben. Die eingehenden Anrufe werden, abhängig von der Uhrzeit, am jeweiligen Standort entgegengenommen. So entstand die Idee, für die Zeitzone Asien einen Service Desk in Indien ­– und zwar in Bangalore – aufzubauen.

Als erstes mussten geeignete Mitarbeiter gefunden und diese mit unseren Prozessen und Systemen vertraut gemacht werden. Die neu eingestellten Mitarbeiter wurden deshalb zu einem zweiwöchigen Training nach Neutraubling eingeladen. Ziel der Schulung war es, unter anderem die Abläufe und Zusammenhänge bei Krones transparent zu machen. Jedem Mitarbeiter von IMGS (I) wurde außerdem ein Pate aus dem IM Service Desk in Neutraubling zugeteilt, der im Anschluss an die Schulung für die Phase der Einarbeitung als erster Ansprechpartner bei Fragen und Problemen zur Verfügung stand.
Mittlerweile sind die Kollegen in Indien so gut mit unseren Prozessen vertraut, dass die Ersteinarbeitung von neuen Kollegen direkt vor Ort in Bangalore erfolgt und ein Training in Deutschland nicht mehr erforderlich ist.

Im Januar 2015 erfolgte dann der Go-live des weltweit rund um die Uhr erreichbaren IM Service Desks. Seitdem decken täglich zuerst die Kollegen aus Indien, dann Neutraubling und am Ende die amerikanischen Kollegen von Krones Inc. die verschiedenen Zeitzonen ab und sind für alle Anfragen der Krones Mitarbeiter per Telefon, E-Mail oder Self Service Portal erreichbar.

Aber wer denkt, dass IMGS (I) nur aus dem Team Service Desk besteht, der irrt sich. Dies war lediglich das Pilotprojekt, um anschließend weitere Teams zu installieren. Mittlerweile hat die Organisation dort schon über 30 Mitarbeiter, die in sieben verschiedenen Teams arbeiten:

Da wäre das SAP Business One Team, welches kurz nach dem Service Desk gegründet wurde. Das Team ist für die Einführungsunterstützung und den Support der SAP Business One Anwendung in allen betreffenden Tochtergesellschaften zuständig.

Das Team Client Services ist für das Paketieren und Testen von genehmigter und freigegebener Software für alle Endgeräte bei Krones zuständig. Außerdem unterstützt es beim Betrieb der mobilen Endgeräte-Infrastruktur (iPhones).

Das Team SAP Development und Technology beschäftigt sich mit Anpassungen der SAP-Software an unsere Bedürfnisse. Hier wird mit der Programmiersprache ABAP oder z.B. Webdynpro gearbeitet.

Dann gibt es noch das Team IT-Operations, welches für Support und Wartungsarbeiten von Server- und Middleware-Infrastruktur zuständig ist.

Das Team Digital Work untersucht und etabliert digitale Szenarien und hilft so interne Geschäftsprozesse zu optimieren.
Und zu guter Letzt das Team Engineering, das sich um die Entwicklung und Anpassung der Solid Edge Software kümmert.

Mittlerweile ist IMGS India ein fester Bestandteil des Informationsmanagements bei Krones. Um die indischen Kollegen nicht nur einzuarbeiten, sondern auch entsprechend zu integrieren, wurde z. B. ein Impatriates-Programm geschaffen, welches es sieben indischen Mitarbeitern in 2017/2018 ermöglicht, 12 Monate in Neutraubling zu leben und zu arbeiten. Die indischen Kollegen können so direkt in den entsprechenden Teams mitarbeiten und bekommen alle erforderlichen Anforderungen und Aufgaben vermittelt. Ein weiterer Vorteil ist, dass so auch das kulturelle Verständnis auf beiden Seiten gefördert und die Bindung gestärkt wird. Gemeinsame Wochenendausflüge von deutschen und indischen Kollegen sind keine Seltenheit und helfen die Zusammenarbeit zu verbessern.

Wen wundert es da, dass die Planungen vorsehen, bis zum Jahr 2020 die Mitarbeiterzahl bei IMGS weiter zu erhöhen, um gemeinsam die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Mit dem neuen Büro in Bangalore, das kürzlich bezogen wurde, sind die Weichen schon entsprechend gestellt.