Kommunikation – der Schlüssel zum Erfolg
Kommunikation ist ein zentrales Werkzeug sowohl für Führungskräfte, als auch für alle anderen Mitarbeiter. Man kann durch sprachliche und nicht-sprachliche Mittel ganz gezielt Einfluss ausüben. Laut dem Kommunikationswissenschaftler Schulz von Thun beschreibt Kommunikation die Art und Weise, wie Menschen sich verständigen und miteinander umgehen.
So weit ist das denke ich nichts Neues – das kennen wir alle aus dem beruflichen, aber auch aus dem privaten Leben. In meinem Fernstudium beschäftige ich mich derzeit etwas genauer mit Kommunikation. Weil ich das Thema sehr interessant finde und Kommunikation jeden betrifft, möchte ich gerne einen Teil meines neuen Wissens mit euch teilen.
Mit der Zeit haben sich einige Kommunikationsregeln- und -modelle entwickelt, die dabei helfen, unsere eigene Kommunikation zu professionalisieren und die Kommunikation anderer Menschen besser zu verstehen. So können sie uns auch erklären, warum Kommunikation manchmal schief läuft und es zu Missverständnissen kommt.
Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick erklärt mit seinen fünf Axiomen (Grundannahmen) der Kommunikationstheorie menschliche Gesetzmäßigkeiten, die wir oft nicht aktiv wahrnehmen. Wir müssen uns dieser menschlichen Gesetze jedoch bewusst sein, um präventiv agieren zu können – um also Missverständnisse und daraus resultierende Konflikte in der Kommunikation von vornherein zu verhindern. In meinem Artikel möchte ich drei dieser Gesetzmäßigkeiten genauer vorstellen.
Man kann nicht nicht kommunizieren
Dieses Axiom drückt aus, dass es gar nicht möglich ist, nicht zu kommunizieren. Oft sind wir uns unserer passiven Art des Kommunizierens nicht bewusst. Unser Gegenüber empfängt aber trotzdem gewisse Signale von uns, die bei ihm Verhaltensweisen auslösen. Darüber sind wir dann oft verwundert, weil unsere Absicht ursprünglich ganz anders war.
Dieses Axiom ist häufig ein Grund für das Entstehen von Konflikten, wo eigentlich keine sein müssten.
Kommunikation bedient sich digitaler- und analoger Modalitäten
Wenn Watzlawick von digital und analog spricht, meint er nicht den Unterschied zwischen Facebook und einem Brief sondern die verbale und non-verbale Kommunikation.
Digitale Kommunikation besteht aus eindeutigen Zeichen, auch Syntax genannt. Die Abfolge der Buchstaben K–R–O–N–E–S ergibt somit das Wort KRONES. Wir können also digital sehr gut Dinge beschreiben, aber oft fehlt dabei die notwendige Bedeutung, auch Semantik genannt. Analoge Kommunikation dagegen basiert auf dem Austausch von Bildern und sichtbaren Verhaltensweisen.
Die analoge Kommunikation wird der digitalen oft bevorzugt. Das liegt einerseits daran, dass sie sich in viel früheren Phasen entwickelt hat und anderseits Beziehungen besser ausdrückt.
Bei dem Verfassen einer geschäftlichen E-Mail werden Informationen digital übermittelt. Also nicht nur digital im klassischen Sinne sondern auch digital nach Watzlawick– also verbal. Im Fokus steht ganz klar der Inhaltsaspekt, denn Beziehungen und Bedeutungen können nicht ausgedrückt werden. Kommt der Verfasser der E-Mail jedoch nachträglich noch persönlich auf den Empfänger zu, kann der fehlende Beziehungsaspekt anhand seines Verhaltens hergestellt werden. Daher empfiehlt sich beim Verfassen von Mails innerhalb einer Organisation: erst die Information per Mail senden und sie danach durch eine kurze Absprache auf die Beziehungsebene befördern. Dies beugt Missverständnisse und Konflikte vor. Daraus erkennen wir: Erst wenn sich digitale und analoge Kommunikation ergänzen und übereinstimmen, also kongruent sind, kann der Gegenüber die Botschaft richtig deuten.
Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär
Eine Kommunikation ist symmetrisch, wenn diese auf Gleichheit beruht. Das bedeutet, dass niemand als autoritäre Figur hervortritt, sondern jeder die gleichen kommunikativen Rechte besitzt. Von einer komplementären Kommunikation sprechen wir, wenn das Gespräch auf Ungleichheit beruht.
Im Berufsleben müssen wir darauf achten die richtige Kommunikationsart je nach Situation zu wählen. Das Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften sollte auf einer symmetrischen Ebene verlaufen – die Führungskraft sollte also nicht als Befehlsgeber auftreten, die nur mit dem Mitarbeiter spricht um Anliegen durchzusetzen. Es hat sich erwiesen, dass ein symmetrisches Führungsverhalten mit viel Mitarbeitereinfluss die besten Ergebnisse erzielt. Kommt es jedoch darauf an klare Handlungsanweisungen zu vermitteln, bietet die komplementäre Kommunikation gute Voraussetzungen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Vereinbarungen und Ziele mit Zulieferern oder Dienstleistern vereinbart werden. Würde man zu symmetrisch handeln und kommunizieren, könnte die gelieferte Qualität eventuell nicht dem Maßstab des Unternehmens entsprechen.
Insgesamt lässt sich sagen: Kommunikation nimmt eine beachtliche Stellung im beruflichen Alltag ein. Sie wird auch immer komplexer, denn der Informationsaustausch erfolgt aufgrund von Megatrends wie Globalisierung und Internationalisierung immer häufiger länder- und sprachenübergreifend. Weil Kommunikation aber die Grundvoraussetzung für den Erfolg von Projekten jeglicher Art ist, sollten wir diese Komplexität nicht scheuen – vielmehr empfinde ich es als wichtig, Grundsätze der Kommunikation gewissenhaft zu behandeln und sich ihrer bewusst zu sein.
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