Gesundes Getränk, gesundes Geschäft?

Low Fat, Paleo, vegan, kalorienreduziert oder mit Stevia gesüßt: Gesund sein boomt. Zumindest der Wunschgedanke, es zu sein. Neben der Sport-Branche springen vor allem Getränke- und Lebensmittelhersteller auf diesen Zug mit auf. Doch was bedeutet der Trend eigentlich für Krones, seine Kunden aus der Getränkebranche und den Endverbraucher?

Der Endverbraucher

Beginnen wir mit uns Endverbrauchern: Wir haben es tatsächlich nicht leicht. Denn während beispielsweise Leitungswasser zu fade und geschmacklos daherkommt, sind Limo, Eistee und Co. zu ungesund. Wir stehen vor einem Problem: Einerseits wollen wir nicht auf den erfrischenden und süßen Geschmack sonnengereifter Orangen in der Limo verzichten, andererseits plagt uns die Erinnerung an Karius und Baktus. (Für die jüngere Generation unter uns, die zu spät für diesen Kinderbuch-Klassiker geboren wurde: Die beiden sind die personifizierte Karies.)

Der Getränkehersteller

Zum Glück aber gibt es jemanden, der uns die Entscheidung nimmt. Denn die Antwort der Getränke- und Lebensmittelindustrie lautet: weniger Zucker, weniger Kalorien, aber derselbe Geschmack. Klingt in der Theorie nach einer idealen Lösung, oder? Die Nachfrage nach kalorienreduzierten oder zuckerfreien Getränken ist jedenfalls enorm – und die Forderung der World Health Organization (WHO) an die Regierungen, eine mindestens 20-prozentige Steuer auf stark gesüßte Getränke einzuführen, hat ihr übriges getan. Für die Getränkeproduzenten heißt das: Experimentieren was das Zeug hält und neue Produktvarianten kreieren.

Die Sache mit den Trends

Auch das klingt noch spannend. Das Problem dabei? Trends werden in Rekordzeit von neuen Trends abgelöst. Ein Beispiel: Während Stevia noch vor ein paar Jahren als DAS gesunde Süßungsmittel schlechthin galt, wurde es kurze Zeit später durch vermeintliche Nebenwirkungen wieder vom Thron gestoßen. Und schon war’s das mit der Blütezeit der verheißungsvollen Stevia-Pflanze. Der neue Trend: Coconut Water, grüne Smoothies und Detox-Wasser. Viele Produktkreationen sind also nur von kurzer Lebensdauer. Somit lautet die Devise für Getränkehersteller der heutigen Zeit: schnell, kreativ, anpassungsfähig, flexibel, agil und dynamisch sein. Puh!

Der Anlagenlieferant

Was schon nach einem Ding der Unmöglichkeit klingt, ist allerdings noch nicht die größte Herausforderung. Denn hier kommt Krones ins Spiel. Seine Aufgabe ist es, mit seinen Maschinen und Anlagen den Getränkeherstellern eben genau dieses freie Spielfeld für Experimente zu schaffen. Und das bedeutet: noch schneller, kreativer, anpassungsfähiger, flexibler, agiler und dynamischer als schon seine Kunden zu sein. Und zwar von der Getränkeherstellung über die Abfüllung bis hin zur Verpackung. Denn: Wo eine Anlage bisher nur zwei bis drei unterschiedliche Getränke abgefüllt hat, werden nun zum Teil zehn bis zwanzig Varianten verarbeitet. Und dann auch noch in große, kleine, Kunststoff- oder Glasbehälter gefüllt.

Trends einen Schritt voraus

Summa summarum ergibt das eine beachtliche Bandbreite an Kombinationen und Variationen und stellt Krones vor eine echte Herausforderung. Doch unsere Experten haben für das alles eine Lösung – und wenn es noch keine Lösung gibt, dann finden sie eine: Häufiges Umstellen wegen der vielen Behälterarten? Kürzere Umstellzeiten. Steigende Anzahl an Getränken und somit geringere Chargen? Kleinere Maschinen. Experimente und Feintuning im Mischverhältnis nötig? Ausgeklügelte Ventiltechnik.

Hatte ich anfangs tatsächlich behauptet, wir Endverbraucher hätten es nicht leicht? Okay – ich denke, ich nehme das zurück. Und während ich meinen nicht-zuckerreduzierten Eistee genieße, lasse ich Trends einfach Trends sein.