Faktencheck Nr. 6: PET-Flaschen und die Gesundheit

Gerade im Internet ist häufiger zu lesen, PET könnte Weichmacher oder die hormonähnliche Chemikalie Bisphenol A enthalten. Beide Bedenken sind unbegründet und beruhen auf falschen oder missverstandenen Informationen.

 

Die Fakten zu Weichmachern und Bisphenol A:

 

Weichmacher sorgen dafür, dass spröde Kunststoffe biegsam und elastisch werden. Daher kommen sie beispielsweise bei der Produktion von Kabeln oder Sportschuhen zum Einsatz. Bei PET hingegen werden keine Weichmacher verwendet. Im Gegenteil: PET ist aufgrund seiner Materialeigenschaften ideal für die Produktion von Getränkebehältern geeignet. Die Zugabe von Weichmachern würde diese sogar beinträchtigen.

Aber warum hört man dann immer wieder von Weichmachern in PET? Weil es eine Gruppe von Weichmachern gibt, die in der Fachsprache „Phthalate“ heißen – und diese werden oft mit einem Bestandteil des PETs verwechselt: der Terephthal-Säure. Phthalate stehen aufgrund ihrer hormonähnlichen Wirkung für viele Anwendungen zu Recht in der Kritik. Doch auch wenn die Namen sehr ähnlich klingen: Bei Phthalaten und Terephthal-Säure handelt es sich um zwei komplett verschiedene Stoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften.

 

Bisphenol A, kurz BPA, ist ein Grundstoff, der zur Herstellung von Polycarbonat und Epoxidharzen verwendet wird. Da er hormonähnlich wirken kann, steht er seit einigen Jahren in der Kritik. Die EU reagierte auf die kontroverse Diskussion, indem sie 2011 das Verbot einführte, Polycarbonat für Babyfläschchen zu verwenden. Bei der Erzeugung von PET kommt BPA dagegen nicht zum Einsatz.

 

Das war’s schon wieder fast – doch einen Faktencheck haben wir noch auf Lager. Im nächsten Beitrag gehen wir der Frage nach, warum so viel Kunststoffmüll im Meer landet – und was jeder einzelne dagegen tun kann.