Faktencheck Nr. 2: Kunststoffe – Müll oder wertvolle Ressource?

Kunststoffe bieten eine Reihe von Vorteilen, die in dieser Kombination von keinem anderen Material abgedeckt werden können. Doch ausgerechnet eine dieser positiven Eigenschaften ist es auch, die den Kunststoffen nach ihrem Gebrauch oft zum Verhängnis wird: die lange Haltbarkeit.

Für eine Verpackung, die beispielsweise Lebensmittel vor schädlichen Außeneinflüssen schützt, ist dies eine unverzichtbare Funktion. Wenn allerdings dieselbe Verpackung in der Umwelt landet, verkehrt sich dieser Vorteil leider ins Gegenteil.

Dabei muss das gar nicht so sein. Ganz im Gegenteil: Selbst Einweg-Verpackungen können uns auch nach dem Gebrauch als wertvolle Ressource dienen. Das gilt insbesondere für Getränkeflaschen. Denn die bestehen meist aus dem hochwertigen Kunststoff PET. Sortenrein getrennt lässt er sich nahezu unendlich oft recyclen – beispielsweise mit der MetaPure Technologie von Krones.

Die Technik ist längst da – packen wir’s an!

Aber warum landen dann so große Mengen Kunststoff in der Umwelt? Warum wird diese Ressource nicht stärker genutzt? Die Antwort ist ganz einfach: Weil es dafür zuerst eine passende Infrastruktur braucht. Und genau die fehlt vielerorts noch. Ein flächendeckendes Abfallmanagement, das allen Haushalten eine regelmäßige Müllentsorgung bietet: Was den Einwohnern der meisten Industriestaaten als Selbstverständlichkeit erscheint, ist anderswo ein Luxus. Schätzungen zufolge haben rund drei Milliarden Menschen auf der Welt keinen Zugang zu einer kontrollierten Abfallentsorgung – noch. Denn angesichts der drängenden Probleme arbeiten immer mehr Organisationen und Staaten am Auf- und Ausbau einer regionalen Kreislaufwirtschaft. Die ökologischen Vorteile sind dabei nicht der einzige Anreiz. Denn wie beispielsweise die gemeinnützige Ellen Mac Arthur Foundation betont, kann ein geschlossener Rohstoff-Kreislauf auch wirtschaftliche Vorteile für Produzenten und Konsumenten mit sich bringen. Die steigende Nachfrage nach Krones Recycling-Anlagen – vor allem aus Schwellenländern – zeigt: Das enorme Potenzial, das in der Recycling-Technologie steckt, wurde längst erkannt. Jetzt gilt es, diese Erkenntnis auch umzusetzen!

Zahlen und Fakten

  • Jährlich werden zwischen 150.000 und 200.000 Tonnen PET-Flaschen auf Krones MetaPure Anlagen recycelt.
  • Die Ellen Mac Arthur Foundation schätzt den Wert der Stand heute ungenutzten Kunststoff-Abfälle auf immer noch 80 bis 120 Milliarden Dollar pro Jahr.

Noch Luft nach oben

So hoch war 2016 der Anteil von recyceltem PET (rPET) in PET-Flaschen:

Was passiert mit dem Abfall? Fast 40 Prozent der in der EU gesammelten Kunststoff-Abfälle werden zur Energiegewinnung verbrannt. Diese Art der Verwertung ist auf jeden Fall nachhaltiger als die Abfälle ungenutzt in Deponien zu lagern. Ideal wäre allerdings ein stoffliches Recycling – und zwar sortenrein in geschlossenen Kreisläufen.

Verwertung von Kunststoffabfällen in den EU-Staaten

 

Verwertung von Kunststoffabfällen in Deutschland

… aber es gibt doch auch Bio-Kunststoffe? Sollten wir nicht einfach die stärker nutzen? Die Antwort darauf lesen Sie im nächsten Faktencheck!

 

Daten-Quellen:

Bild 1: Forum PET und Citigroup
Bild 2: Europäisches Parlament/Eurostat
Bild 3: Umweltbundesamt/CONVERSIO Market & Strategy GmbH