Ergomodul: #GermanBlingBling aus Tradition
Mit der Etikettiertechnik fing bei Krones alles an: Es war eine halbautomatische Etikettiermaschine, die 1951 die Geburt von Krones markierte. Und es waren ihre vollautomatischen Nachfolgerinnen, die in den 60ern den internationalen Durchbruch brachten. Seitdem ist bekanntlich einiges passiert. Der regionale Maschinenbauer hat sich zum weltumspannenden Technologiekonzern entwickelt. Der einstige Underdog ist zum Big Player herangereift.
Und die Etikettiertechnik? Die ist die ganze Zeit über mitgewachsen. Ob Heiß- oder Kaltleim, Blatt- oder Rollenetiketten, Steuerstreifen oder andere Sonderanwendungen: Nach und nach deckten die Krones Maschinen sämtliche Spielarten des Etikettierens ab. Zudem vervielfachte sich ihre Leistung. Etikettierten die vollautomatischen Maschinen aus dem Jahr 1956 noch 4.000 Flaschen pro Stunde, so schaffen heutige Highspeed-Modelle die gleiche Anzahl in wenigen Minuten.
Eine neue Generation entsteht
„Alles erreicht“, könnte man nun meinen. Und dennoch erlebt die Krones Etikettiertechnik derzeit den größten Entwicklungsschub in ihrer mehr als sechzig Jahre währenden Geschichte. Denn bis zur drinktec 2017 werden sämtliche Etikettierer – mit Ausnahme der Geradläufer und Sleeve-Maschinen – in ein einheitliches Baukastensystem überführt. Aus diesem lassen sich dann künftig sämtliche Ausstattungsvarianten und Leistungsgrößen zusammensetzen. Gleichzeitig erfährt die gesamte Technik eine grundlegende Verjüngungskur – schließlich sollen diese auch für die Herausforderungen einer langfristigen Zukunft gewappnet sein.
Die Verantwortung für dieses Mammutprojekt trägt Andreas Kraus, Head of Development Labelling Technology, zusammen mit Stefan Rossmann und Tobias Eichhammer. Die Chancen, aber auch die Stolpersteine ihrer Aufgabe kennen die drei Entwickler nur zu gut: „Die Krones Etikettiertechnik hat sich seit Jahrzehnten stetig weiterentwickelt“, gibt Kraus zu bedenken, „daran messen wir uns natürlich.“ Mit der Tradition zu brechen und alles radikal zu neu erfinden, kam für ihn und seine beiden Kollegen daher nie in Frage. „Wichtig war es, vor allem bei Ergonomie und Effizienz noch einmal einen ordentlichen Sprung nach vorne zu machen“, so Kraus, „ansonsten haben wir eine gesunde Balance gehalten, zwischen innovativen Ideen auf der einen Seite und dem, was sich bewährt hat, auf der anderen Seite.“

Die drei Projektleiter hinter der neuen Maschinengeneration, v. l.: Tobias Eichhammer, Stefan Rossmann und Andreas Kraus
Drei Maschinentypen von Highend bis klassisch
Bewährt hat sich bei Krones unter anderem die Strategie, auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kunden – kleinen wie großen – individuell einzugehen. Daher teilt sich die neue Etikettiermaschinen-Generation in drei Typen auf. Die technologische Spitze unter ihnen bildet die Ergomodul. Sie besteht aus einer schlanken Basismaschine, um die sich die einzelnen Etikettieraggregate strahlenförmig anordnen. Für Bedien- und Wartungsarbeiten ist dieser Aufbau ein enormer Vorteil, stehen die Aggregate doch auf diese Weise nahezu frei im Raum. Weil sie außerdem nicht fest an der Maschine verbaut sind, sondern nur angedockt werden, lassen sie sich je nach Bedarf wechseln. Welche Etikettierverfahren letztlich auf einer Maschine zum Einsatz kommen, bleibt daher allein der Phantasie des Betreibers überlassen. Denn die Ergomodul lässt sich mit sämtlichen verfügbaren Aggregattypen kombinieren.
Die zweite Serie aus der neuen Generation sieht der Ergomodul zum Verwechseln ähnlich. Allerdings sind bei ihr die Aggregate jeweils fest an der Basis montiert, sodass jedes Modell auf bestimmte Etikettierverfahren spezialisiert ist. Ein Unterschied, der sich auch im Namen widerspiegelt: Je nach ausgewählten Etikettierverfahren besitzt jedes Modell sozusagen einen individuellen Vornamen, beispielsweise „Autocol“ oder „Ergomatic“, auf den dann der gemeinsame Familienname „Pro“ folgt.
Lässt man diesen Familiennamen einfach weg, gelangt man schließlich zur dritten Serie der neuen Generation: Sie ist – anders als die Ergomodul und die Pro Reihe – in der klassischen Bauweise mit Maschinentisch ausgeführt. Eine High-End-Maschine sei nicht für jeden das Produkt der Wahl, erklärt Andreas Kraus die Idee dahinter. „Die Tischplatten-Maschinen sind der perfekte Weg für alle, die sich eine zuverlässige und leistungsstarke Maschine in die Produktion holen möchten, ohne dafür gleich sämtliche Möglichkeiten der topaktuellen Technologie auszureizen.“
Eine leichte Entscheidung
Neben den drei Maschinenserien finden sich im neuen Etikettier-Baukasten auch zwei unterschiedliche Aggregattypen mit jeweils eigenem Namen: Die Bezeichnung „ED“ steht für „Ergonomic Design“ und damit für Aggregate, die nicht nur das Bedienen der Maschine noch einfacher machen, sondern sich beispielsweise auch in einigen Funktionen vom Standard abheben. Die Aggregate mit dem Kürzel „CL“ für „Classic“ sind technisch ein wenig einfacher gehalten als die Highend-Version, kosten dafür aber auch weniger.
Drei Maschinentypen, zwei Aggregatserien: Je mehr Alternativen, desto schwerer fällt bekanntlich die Wahl. Doch bei den neuen Etikettiermaschinen ist die Entscheidung für die eine Technik und gegen die andere zum Glück keine endgültige. Denn zum einen können die Modulmaschinen mit festangebauten Aggregaten auf die flexiblere Variante hochgerüstet werden. Und zum anderen lassen sich die beiden unterschiedlichen Aggregattypen untereinander frei kombinieren – sogar über alle drei Maschinentypen hinweg.
Nicht verpassen: ab 8. November live auf der BrauBeviale 2016
Bis dato wurden bereits 16 Modelle des neuen Systems in Betrieb genommen, unter anderem beim Münchener Augustiner-Bräu sowie bei den Craft-Beer-Rebellen von Crew Rebuplic. Vier weitere Maschinen bereiten sich gerade darauf vor, bei verschiedenen Krones Kunden ihren Dienst anzutreten. Eine davon legt zuvor noch einen kleinen Zwischenstopp auf der BrauBeviale ein. Wer also mehr über die neue Maschinengeneration erfahren möchte, sollte unbedingt am Krones Stand vorbeischauen: Dort wartet eine Kaltleimmaschine Ergomatic Pro mit zwei Classic Aggregaten auf neugierige Besucher.



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