Ein (virtueller) Blick auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement bei Krones
Heute startet wieder ein ganz „normaler“ Arbeitstag für mich – und doch ist es nach wie vor ganz anders als gewohnt. Wie für viele andere Mitarbeiter bei Krones ist mein jetziger Büroarbeitsplatz nicht in der Firma in Neutraubling, sondern innerhalb meiner eigenen vier Wände zu Hause. Gleichzeitig ist das Thema Gesundheit aktuell für viele (noch) präsenter als sonst – deshalb ist das geplante Interview mit einem Kollegen so relevant, dass ich es trotzdem – eben online – geführt habe. Ich spreche mit Florian Hirsch, Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der Krones AG. Seit Oktober 2018 ist das BGM ein fester Bestandteil der Krones AG und wächst seitdem stetig. Florian gibt mir heute einen Einblick in den Bereich und in die Herausforderungen gerade jetzt in der Corona-Krise.
Florian, das BGM gibt es zwar schon seit einiger Zeit bei Krones, für viele ist es aber noch ein eher unbekannter Begriff. Wie würdest du es kurz und prägnant erklären?
Unsere Arbeitswelt verändert sich, sie wird schneller und komplexer, globaler und vernetzter. Dieser Wandel stellt auch Krones vor große Herausforderungen – und damit steigen auch die Anforderungen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stetig. Der Arbeitsalltag wird in Zukunft noch mehr von uns abverlangen. Damit Arbeit nicht zu einer Überbelastung führt oder gar krank macht, hat sich Krones dazu entschieden, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen.
Das primäre Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten und gefördert wird.
Aus Sicht der Krones AG ist das aber nicht alles – denn wer die Mitarbeitergesundheit fördert, fördert auch Produktivität, Leistungsfähigkeit und Motivation. Gleichzeitig stärken wir die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Identifikation mit Krones und steigern somit die Arbeitgeberattraktivität – und das wiederum liefert die besten Argumente im Recruiting. Mit anderen Worten: BGM fördert die Wettbewerbsfähigkeit von Krones.
Was waren bis dato die größten Erfolge des BGM?
Für mich definitiv der Start in unserem Pilotwerk in Nittenau. Wir haben damals eine Mitarbeiterbefragung als Analyseinstrument eingesetzt, um unsere Maßnahmen auf den Bedarf der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszurichten und sie in den Prozess mit einzubeziehen. Partizipation – also das Einbinden der Kolleginnen und Kollegen ist ein wesentlicher Bestandteil des BGM. So ganz leicht ist das natürlich oft nicht – es war damals schon ein Kraftakt, mit allen Beteiligten vor Ort ausgiebig zu kommunizieren und sich zu einigen. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit Werkleitung, Betriebsrat und Führungskräften vor Ort haben wir aber bei der Befragung eine Teilnahmequote von über 67 Prozent erreicht, was weit überdurchschnittlich ist. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen werden bis heute sehr gut angenommen.
Auch für dich läuft die Arbeit aktuell sicher etwas anders ab. Mit welchen Herausforderungen müssen dein Team und du gerade in der jetzigen Zeit umgehen?
Bisher waren wir im Unternehmen sehr physisch wahrnehmbar. Wir waren in einigen Bereichen bereits gut eingebunden und konnten unseren Mitarbeitern Angebote unterbreiten, die von Partnern durchgeführt wurden. Nun stehen wir vor einer ganz anderen Herausforderung – der persönliche Kontakt fehlt uns innerhalb des Unternehmens, aber auch mit Partnern. Wir können jedoch auf Maßnahmen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht verzichten, denn gerade jetzt bedarf es an Unterstützung in der so schwierigen Zeit. Deshalb nimmt die digitale Welt immer mehr Einfluss auf unsere Themenfelder. Wie können wir Mitarbeiter digital begleiten und wie wird das angenommen? Das sind die Fragen, mit denen wir uns aktuell auseinandersetzen. Erste Lösungen, beispielsweise Gympass werden in Kürze zur Verfügung stehen.
Welche Fragen und Bedenken erreichen euch?
Es erreichen uns ganz unterschiedliche Fragen. Zum Beispiel zur mobilen Arbeit: Wie gehe ich mit dem „always on“ um und wie kann ich Arbeit von Privat abgrenzen, wenn ich von zu Hause aus arbeite? Die mobile Arbeit wird von einigen Kollegen als intensiver wahrgenommen, da Wege zu Meetings oder der soziale Austausch in der Kantine aktuell nicht gegeben sind. Hier stellen sich Kolleginnen und Kollegen die Frage, wie sie damit umgehen können. Und wir unterstützen mit kurzen Impulsen. Dafür haben wir beispielsweise angefangen, im Krones Intranet immer wieder Hilfestellungen und Informationen bereitzustellen, die unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen können.
Nutzt du selbst mobiles Arbeiten und wie geht es dir dabei?
Ja, ich nutze die Mobile Arbeit. Gerade die Corona-Krise wird meiner Meinung nach unsere Arbeitswelt massiv verändern. Und die mobile Arbeit hat zweifelsohne Stärken. Umso wichtiger ist es für uns, dass es klare, gemeinsame Ziele und Strukturen gibt. Die Arbeit eines jeden von uns ist dabei immer möglichst transparent gestaltet, sodass wir untereinander wissen, woran der Kollege arbeitet. Aber es gibt auch Nachteile – wie beispielsweise die Isolation. Ich glaube, man muss für die Zukunft einen guten Mittelweg finden.
Welche Ziele haben dein Team und du sich gesteckt?
Gerade in der veränderten Arbeitswelt wollen wir unsere Kolleginnen und Kollegen befähigen, mit Ihrer Ressource Gesundheit und der damit einhergehenden Leistungsfähigkeit eigenverantwortlich umzugehen. Unser Ziel bleibt also auch in der aktuellen Situation das gleiche, nur die Wege dorthin müssen wir anpassen.
Danke, dass wir einen Einblick bekommen durften!
Ein wichtiger Hinweis noch, gerade für interne Mitarbeiter: BGM hat – wie im Gespräch bereits angesprochen – gemeinsam mit verschiedenen Abteilungen eine zentrale Plattform zum Thema „Mobiles Arbeiten“ im Krones Intranet geschaffen. Hier stellen sie unseren Kolleginnen und Kollegen alle Informationen gebündelt zur Verfügung, welche fortwährend durch neue Impulse aktualisiert werden. Für die Kollegen unter den Lesern lohnt sich ein Blick darauf.
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