Ein Fest wie Anno 1516

 

Der 23. April 2516 war ein geschichtsträchtiger Tag – um diese Erkenntnis kommt man gerade dieses Jahr nicht herum. An diesem Datum hat Herzog Wilhelm IV. (Bayern) nämlich unser Brau- und Trinkverhalten in neue Bahnen gelenkt und nachträglich beeinflusst. Und ganz egal, ob man dem 1516 ausgerufenen Reinheitsgebot nun skeptisch gegenübersteht oder es in Ehren hält – seine (historische) Bedeutung ist unbestritten.

Deswegen hat es sich auch die Stadt Ingolstadt nicht nehmen lassen, am vergangenen Samstag zu einem „Fest zum reinen Bier“ zu laden, bei dem das 500-jährige Bestehen des Reinheitsgebot gefeiert wurde. Warum gerade Ingolstadt, wo doch Regensburg und viele andere Städte auch gefeiert haben? Ingolstadt hat noch ein bisschen mehr Grund zu feiern: Seitdem hier 1516 die neue Bayerische Landesordnung inklusive Regelungen zum Bier erlassen wurde, ist die Stadt quasi Mutter des Reinheitsgebots.

 

Die Stadt hat also vom 22. bis 24. April einen Ausflug ins 16. Jahrhundert gemacht und mit seinen Bewohnern, aber auch mit extra angereisten Touristen, gebührend gefeiert. Und angereist sind die Besucher tatsächlich: Aus der Region, aber auch aus Rostock, Tschechien oder Kanada – und das alles dem Reinheitsgebot und dem Bier zu Ehren.

Sie wurden belohnt mit ein paar unverhofften Sonnenstrahlen, historischen Kostümen, einem Jubiläumsbier und verschiedenen schauspielerischen und gesanglichen Einlagen. So verkündete beispielsweise der Herzog erneut das Reinheitsgebot, die Vertreter verschiedener Brauerbünde erneuerten ihren Schwur auf das Gebot und Gaukler, fahrende Händler und Wahrsagerinnen unterhielten das Publikum.

Das vergangene Wochenende war allerdings nicht das einzige Bier-Highlight dieses Jahr! Im Jubiläumsjahr 2016 hat die Stadt Ingolstadt – wie auch andere Regionen – ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das sich rund um das Thema Bier dreht. Und natürlich wird auch andernorts in Bayern gefeiert.