Ein Anfang der anderen Art

Vor ein paar Wochen schrieb meine Kollegin Silke Riedl über die Zusammenarbeit bei Krones durch Microsoft Teams und erklärte, welche Möglichkeiten sich daraus vor allem für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich gerade nicht am selben Arbeitsplatz befinden, ergeben. Vor ein paar weniger Wochen wurde dies zum temporären Normalfall in meiner Abteilung – und mein Praktikumsbeginn gestaltete sich dadurch etwas anders als geplant.

Ob so ein Praktikum auch rein virtuell klappt? Das wissen wir auch erst allmählich. Von ein paar ersten Erfahrungen möchte ich euch heute erzählen – vielleicht geht es ja auch jemandem von euch ähnlich?

Zuerst ist alles wie geplant gelaufen: Anfang März habe ich mit meinem Praktikum in der Social Media Abteilung bei Krones angefangen und lernte in den ersten zwei Wochen, zunächst noch an der Hand meiner Vorgängerin, mich in meinem neuen Arbeitsbereich und im Unternehmen zu orientieren. Als ich mich dann – dank eben dieser Vorgängerin – bestens auf das Praktikum vorbereitet fühlte, hat sich aber doch alles nochmal geändert. Denn dann wurde entschieden, dass wir ab jetzt von zu Hause aus arbeiten, um Ansteckungen mit dem Corona Virus zu vermeiden.

Erstmal fällt es natürlich schwer, eine gerade erlernte Routine wieder zu ändern – so ging es sicherlich den allermeisten Kolleginnen und Kollegen. Bekanntlich ist der Mensch ja ein Gewohnheitstier. Die Umgewöhnung ging bei mir aber schneller als zunächst gedacht. Und trotz aller Herausforderungen und Veränderungen kann ich ja auch ein paar Vorteile des mobilen Arbeitens genießen: Erfreulich war von Anfang an natürlich vor allem das Wegfallen der Fahrtzeit, das ich direkt in mehr Schlafzeit umgewandelt habe. Mein Notebook hatte ich bereits ein paar Tage vorher immer mit nach Hause genommen und so konnte ich am ersten Tag direkt – zugegeben noch im Pyjama bekleidet – loslegen. Zum Glück hatten unsere Betreuerinnen uns auch in der Woche davor gezeigt, wie man Zugang zum Krones VPN erhält, sodass ich gleich auf alle wichtigen Ordner und Programme zugreifen konnte. Aus technischer Perspektive war zunächst also alles geklärt.

Aber die Technik ist ja nicht alles. Schon in den ersten Tagen und Wochen meiner Einarbeitung habe ich gesehen, wie viel im Social Media Team direkt im Großraumbüro abgesprochen wird – im persönlichen Gespräch, beim gemeinsamen Mittagessen und vielleicht manchmal auch über drei Schreibtische geschrien. Eigentlich – jetzt aber nicht mehr. Um auch weiterhin einen regelmäßigen Austausch zu ermöglichen, ‚traf‘ sich mein Team anfangs täglich zu einem Morgenupdate in Microsoft Teams. Hier wurden Fragen gestellt und beantwortet, Aufgaben verteilt oder auch einfach über das generelle Befinden gesprochen. Dadurch, dass man dringende Fragen und Aufgaben auch durch die Chatfunktion in Teams gut kommunizieren kann, wir eigentlich sowieso alle im ständigen schriftlichen Austausch stehen und es uns damit an täglichen Themen fehlte, reduzierten wir den Rhythmus des Meetings auf zwei Tage in der Woche. Zusätzlich dazu hatten wir mit der gesamten Abteilung eine Teams-Besprechung inklusive Fragerunde, in der wir innerbetriebliche Neuigkeiten aus der Management-Ebene weitergegeben bekommen haben.

Durch Teams hat man außerdem einen recht guten Überblick, wer gerade zu erreichen ist oder wen man in seiner Besprechung lieber gerade nicht stören sollte. Außerdem melden wir uns über den Teams-Chat auch täglich ab. So weiß jeder im Team, wer gerade noch arbeitet und gegebenenfalls dringende Aufgaben übernehmen kann – und man weiß genauso wie im Büro Bescheid, wen man in seinem Feierabend jetzt in Ruhe lassen sollte.

Mittlerweile habe ich mich sehr gut in meine Homeoffice-Routine eingefunden. Morgens gehe ich vom Bad – manchmal zugegebenermaßen auch immer noch im Pyjama – mit Arbeitstasche in der Hand zum Arbeitsplatz respektive meinem Küchentisch. Während einer Tasse schwarzen Tees checke ich die ersten Nachrichten und bereite mich auf den Arbeitstag vor, der dann relativ schnell seinen üblichen Lauf nimmt. An Aufgaben hat es mir bisher noch nie gemangelt, bei manchen, wie beispielsweise dem Schreiben dieses Blogartikels, kann ich mich sogar zu Hause besser konzentrieren als im Büro. Manchmal lasse ich mich natürlich auch ablenken – diese eine nicht abgespülte Pfanne von gestern, die mich vom Herd aus anstarrt, muss dann doch unbedingt genau jetzt geputzt werden. Dafür kann ich mir meine Pausen flexibel einteilen – und die Mittagspause dann eben zur Not um die 10 Minuten, in denen ich abgespült habe, kürzen. Und wenn die Zeit für den Feierabend gekommen ist, melde ich mich über Teams ab, trage meine Arbeitszeiten ein und packe wiederum meine Arbeitstasche, damit ich meinen Küchentisch später wieder fürs Abendessen nutzen kann.

Sicher, so einige technische Probleme sind mit der Zeit doch aufgetaucht, ab und an streiken ein paar Programme oder Verbindungen wegen Überlastung. Aber durch gute Zusammenarbeit konnten die meisten Aufgaben bisher trotzdem gelöst werden. Meine Arbeit und meine Aufgaben haben sich durch den anderen Arbeitsort kaum verändert und das Praktikum macht virtuell genauso viel Spaß. Einen Wermutstropfen hat das Ganze aber doch: Obwohl das selbstgekochte Mittagessen besser schmecken mag, die Unterhaltungen in den Pausen mit meinen Kolleginnen lassen sich leider auch durch Teams nicht ersetzen.