Drei Monate in Bangkok
Dass Krones wächst und seine internationalen Strukturen ausbaut und stärkt, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Doch was bedeutet das für die Arbeits- und Wissensstruktur der einzelnen Fachbereiche, für die alltägliche Arbeit und letztendlich für den einzelnen Mitarbeiter? In einer knapp dreimonatigen Entsendung hatte ich die Möglichkeit, Antworten auf diese Fragen zu finden und nebenbei selbst viel internationale Erfahrung zu sammeln.
Im Vorfeld bekam ich viel Unterstützung aus dem Unternehmen: Kollegen der zuständigen Bereiche kümmerten sich um viele organisatorische Fragen und persönliche Belange, wie beispielsweise Visa, Reservierungen, Impfungen, gesundheitliche Aufklärung und die Reisapotheke. Dann ging Anfang Oktober der Flieger in die asiatische „Stadt der Engel“ (auf Thai in der Kurzform: „Krung Thep“), besser bekannt als Bangkok.
Während meines Aufenthalts sammelte ich natürlich zahlreiche Eindrücke von dieser gigantischen Stadt, die abertausende Seiten und Gesichter hat – und ganz sicher macht hier jeder Besucher seine eigenen Erfahrungen. Für mich ist Bangkok durch seine Kontraste zwischen arm und reich geprägt. Das Stadtbild wird durch 20-spurige Stadtautobahnen zerfurcht und eine mal mehr- oder weniger stark ausgeprägte Smoghaube schlummert dauerhaft über der Metropole. Hochhäuser, Slums, glitzernde Hotelburgen, Straßenmärkte an jeder Ecke, Skytrains, Tempel und Kanäle bieten ein extrem abwechslungsreiches Stadtbild – und werden ergänzt durch sehr freundliche Einwohner. Ich war in einem Apartmenthaus untergebracht, was in etwa der landesüblichen Lebensweise und dem durchschnittlichen Standard entsprach. In der Nähe gab es fußläufig einige Einkaufsmöglichkeiten und eine Anbindung an den Busverkehr, mit dem man günstig und zügig die Büroräume von Krones Thailand erreichen konnte. Diese sind in den obersten Stockwerken des Interlink-Towers im Bezirk Bangna untergebracht. Von dort hat man einen fantastischen Blick über die Umgebung und auf das etwas weiter entfernt liegende Zentrum Bangkoks.
Die Krones Familie vor Ort ist klein und überschaubar: Man kennt seine Ansprechpartner aus den anderen Abteilungen größtenteils persönlich, was viele Vorteile bezüglich einer schnellen und unkomplizierten Kommunikation mit sich bringen kann. Die Krones AG als Mutterschiff erscheint dafür allerdings gelegentlich ganz schön weit entfernt. Und „aus den Augen – aus dem Sinn“ ist nur menschlich – oft erscheint es einfacher, ein akutes Problem lokal zu lösen, anstatt nach den Erfahrungen der internationalen Kollegen zu fragen und auf bereits bestehende Lösungssysteme zurückzugreifen. Gerade wenn die Kollegen in anderen Regionen nicht persönlich bekannt sind, fällt es in der Regel schwerer, um Hilfe zu bitten. Daher ist für mich eine der wichtigsten Erkenntnisse, dass es notwendig ist, Brücken zwischen den Standorten in verschiedenen Regionen zu bauen sowie diese auch kontinuierlich in Stand zu halten – ein persönlicher Austausch ist unschlagbar und kaum zu ersetzen.
Dieser Austausch von Wissen, Arbeitsmitteln und Lösungen muss – das zeigen mir meine Erfahrungen aus Thailand – in beide Richtungen erfolgen. Denn nur dann können alle Mitglieder der Krones Familie gleichermaßen von den Erfahrungen anderer profitieren.
Mein Gefühl, dass Krones durch seine internationale Strategie zu einem Schmelztiegel der Kulturen wird, hat sich zumindest für mich bestätigt. An den meisten Kundenprojekten arbeitet ein internationales Team mit den unterschiedlichsten kulturellen, bildungstechnischen und natürlich ganz individuellen Hintergründen zusammen – so auch bei zahlreichen Projekten, an denen ich beteiligt bin. Das ist spannend sowie lehrreich und bedarf einer respektvollen Achtsamkeit, um Missverständnissen vorzubeugen. Im Arbeits- bzw. Projektkontext ist dies wohl am einfachsten möglich, wenn Prozesse so weit wie möglich flexibel gestaltet sind: Natürlich müssen Projektziel und einzelne Meilensteine klar vorgegeben sein. Allerdings erfordern unterschiedliche kulturelle Hintergründe oder auch ungleiche Voraussetzungen in der Infrastruktur oft je nach Standort verschiedene Wege zum Ziel.
Außerhalb der Arbeit konnte ich ebenfalls sehr viele lehrreiche Eindrücke sammeln und das Land, die Leute und die Kultur näher kennen lernen. Dank meiner Kollegen hatte ich die Möglichkeit, auch einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und viele authentische Momente zu erleben, die man als Tourist wahrscheinlich eher nicht erfährt. An dieser Stelle möchte ich mich hierfür bei dem gesamten Krones Thailand Team für seine äußerst herzliche, offene und hilfreiche Art bedanken – ganz besonders bei meinen beiden Kollegen Peerawat und Piset.
Beim Schreiben habe ich meine Zeit in Bangkok noch einmal Revue passieren lassen und dabei überlegt: Was hat sich für mich verändert?
Am stärksten wahrscheinlich mein Blick auf den Gesamtkonzern Krones, der mir jetzt noch facettenreicher und komplexer erscheint als zuvor. Die Heterogenität des Unternehmens ist eine riesen Herausforderung – bietet allerdings auch sehr viel Potential, das alle Krones Mitarbeiter gemeinsam ausschöpfen können. Außerdem habe ich durch meine Entsendung nun ein tieferes Verständnis für lokale Begebenheiten sowie Arbeitsweisen und das ist für mich der erste Schritt für eine gute internationale Zusammenarbeit in der Zukunft. Zusätzlich ist es für mich in meiner täglichen Arbeit sehr hilfreich, dass ich meine internationalen Kollegen nun viel besser und vor allem persönlich kenne. Für mich war diese dreimonatige Entsendung eine unschlagbar lehrreiche Erfahrung, die bestimmt nicht immer einfach war, sich am Ende aber definitiv auszahlt.






Kommentare