Die Zukunft modular im Blick

Vor knapp 80 Jahren entwickelte Konrad Zuse den ersten universell programmierbaren Computer. Fast 50 Jahre ist es inzwischen her, dass der erste Personal Computer auf den Markt gekommen ist. Seitdem hat sich einiges getan: Mit steigender Leistungsfähigkeit der Geräte haben sich auch die Anwendungsgebiete verändert und erweitert. Ohne die komplexe Informationsverarbeitung der elektronischen Gehirne wäre unser heutiges Leben nicht mehr vorstellbar, denn angefangen bei Autos über Smartphones und Tablets bis hin zu Staubsaugerrobotern und sogar Waschmaschinen: Alle werden mit integrierten Schaltkreisen und Prozessoren gesteuert. Diese Entwicklungen waren die wichtigste Grundlage für die Entstehung einer vierten Industriellen Revolution, der Digitalisierung. Heute werden immer aussagekräftigere Produktionsdaten erhoben und ausgewertet. Unternehmen lernen ihre Fertigung in einem Ausmaß kennen, das zum Zeitpunkt der ersten Computer nur schwer vorstellbar war.

Auch in der Getränkeproduktion schreitet das Thema mit großen Schritten voran und Krones arbeitet schon länger an hersteller- und maschinenübergreifenden Lösungen. Wir bei Syskron sind dabei ein Start-up im Konzernverbund, das sich weitgehend losgelöst von den herkömmlichen Prozessen bewegt und neue Denkansätze nutzt, Lösungen schafft, aber gegebenenfalls auf die Erfahrung von Krones zurückgreifen kann.

 

Bestandsmaschinen fit für die Digitalisierung machen

Was unserer Entwicklung von Anfang an klar war: Die Digitalisierung in der Getränkeindustrie darf vor Bestandsmaschinen nicht Halt machen. Aus diesem Grund wurde die Edge Komponente ReadyKit als eines der ersten Produkte entwickelt.

Mit ReadyKit als Managed Computer wird eine durchgängige IT-Anbindung der Abfülllinien zur Beschaffung der Produktionsdaten ermöglicht. Besonders wichtig ist dabei, dass sowohl Neu- als auch Bestandsmaschinen sowie Equipment von Fremdherstellern und sogar Maschinen mit fehlender Kommunikationsschnittstelle angebunden werden können. Die Informationen werden in der Cloud gesammelt und gesichert und können dann von einzelnen Anwendungen in unserer IIoT-Plattform Share2Act angezeigt, ausgewertet und genutzt werden.

 

Share2Act: bedarfsorientiert, flexibel und zukunftsorientiert

Mit der Entwicklung von Share2Act haben wir bei Syskron eine multimandantenfähige Plattform geschaffen, in der sich zukünftig nicht nur jede Maschine, auch herstellerübergreifend, in der Produktion miteinander verbinden und abbilden lässt. Gleichzeitig können wir viele Funktionalitäten, die in klassischen MES Suiten angeboten wurden, bereitstellen. Wir nutzen also die Möglichkeit, mit Technologien wie Edge Devices, der Cloud und IIoT-Plattformen ein einziges Produkt zur Verfügung zu stellen, das in seinem Kern alle übergeordneten Funktionen wie Zugangs- und Benutzerverwaltung abdeckt und gleichzeitig umfangreiche Funktionalitäten in Form von einzelnen Modulen, sogenannten Services, abbildet. Der große Vorteil liegt in einer deutlich schnelleren Entwicklung, wodurch Nutzer solcher Plattformen regelmäßig und in vergleichsweise kurzen Abständen neue, standardisierte Funktionen und Lösungen erhalten können.

Wichtig war bei der Programmierung für Syskron, dass die Softwarelösung mit den unterschiedlichen Services nicht nur kundenspezifisch angepasst, sondern sogar auf einzelne Mitarbeiter zugeschnitten werden kann. So erhält jeder Mitarbeiter einen eigenen Account, in dem nur die Informationen und Funktionalitäten angezeigt werden, die er für seine tägliche Arbeit benötigt. Da Share2Act cloudbasiert ist, können die Anwender auf die Informationen flexibel und ortsunabhängig über Computer und mobile Endgeräte zugreifen.

Die Flexibilität schlägt sich allerdings nicht nur bei den Nutzern und dem Zugriff auf die Daten, sondern auch bei der Oberfläche und den Kosten nieder. Denn dank eines SaaS-Modells (Software as a Service) erwirbt der Kunde nicht ein kostenintensives und oftmals unnötiges Komplettpaket, sondern kann jederzeit und je nach Bedarf einzelne Elemente hinzubuchen.

Nicht zuletzt schafft eine IIoT-Plattform erst die Basis für Anwendungen aus dem Bereich des maschinellen Lernens beziehungsweise der künstlichen Intelligenz. Erst mit der Sammlung, Klassifizierung und Sicherung umfangreicher Daten aus der Produktion wird es in Zukunft für Systeme möglich, intelligent konkrete Aussagen und Handlungsempfehlungen abzugeben und damit den sich auch in der Getränkeindustrie ändernden Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen.