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Superfood Bier?

Superfood. Der Begriff ist momentan überall. In Zeitschriften, Restaurants, Rezepten und Ratgebern. Von Instagram ganz zu schweigen. Sogar bis ins Bierzelt hat es ein sogenannter Superfood-Salat schon geschafft. Der Begriff beschreibt Lebensmittel mit (angeblichen) Gesundheitsvorteilen. Ob Goji-Beeren, Acai-Beeren, Chia-Samen oder Chlorella-Algen – bei so exotischen Namen müssen die Produkte doch fast gesund sein. Oder doch nicht? Mittlerweile wird viel gemunkelt, dass sich hinter den vermeintlichen Wunderlebensmitteln lediglich ein reiner Marketing-Trick verbirgt. Doch sich hierzu eine Meinung zu bilden, überlasse ich jedem selbst. Was Superfoods ausmacht, sind auf jeden Fall zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe. Diesen Vorteil haben jedoch auch viele einheimische Nahrungsmittel ­– nur klingen Grünkohl, Sauerkraut oder Leinsamen halt leider nicht so bombe.

Doch was ist eigentlich mit einem der „Grundnahrungsmittel“ der Deutschen? Hat Bier das Zeug zum Superfood? „Niemals“, kommt jetzt bestimmt von ein paar Lesern. Denn so gut der Ruf von Bier auch sein mag – in Bezug auf Fitness und Gesundheit gilt der gute Gerstensaft wohl eher als Bösewicht. Der Bierbauch ist schließlich Beweis genug. Doch ist es wirklich so einfach? Wirkt sich Bier schlecht auf unsere Figur aus? Müssen wir auf Bier verzichten, wenn wir einen durchtrainierten, athletischen Körper möchten? „Bitte nicht“, denken sich jetzt vermutlich viele (ich selbst eingeschlossen). Deshalb habe ich mich mal intensiver mit dem Thema beschäftigt und teile meine Erkenntnis mit euch.

Die gute Nachricht: Der Bierkonsum an sich schadet eurem Astralkörper nicht. Die schlechte Nachricht: Die Begleitumstände schon. Wer Bier trinkt, bekommt nämlich meistens Hunger. Und zwar nicht „Ach, ein schöner Salat wär jetzt genau das Richtige“-Hunger, sondern vielmehr „Je fettiger, desto besser“-Hunger.

„Sechs Bier sind auch eine Mahlzeit – und dann hat man noch nichts getrunken.“

Bei zwei bis drei Bier am Abend kommen schnell um die 500 kcal zusammen. Das entspricht in etwa einer weiteren Mahlzeit. Aber seid ihr schon mal von Bier satt geworden? Nein. Das Problem ist nämlich, dass der Alkohol im Bier vom Körper direkt in Fett umgewandelt wird und nicht als Energiezufuhr dient. Deshalb braucht man zusätzlich zur „flüssigen Mahlzeit“ noch „was Gscheids“. Und das wirkt sich dann bei Männern halt gern auf den Bauch, bei Frauen auf Oberschenkel und Hintern aus.

Aber lassen wir die Begleitumstände mal weg und konzentrieren uns nur auf das Bier an sich. Das enthält nämlich neben Mineralstoffen wie Kalzium, Phosphor, Magnesium und Kalium auch verschiedene B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, wie Polyphenole. Diese sind in Bier zwar nur verdünnt und in geringen Mengen enthalten, vergleicht man den Gehalt aber mit anderen alkoholischen Getränken, ist der Wert relativ hoch. Und es kommt noch besser: Der im Bier enthaltene Hopfen ist nicht nur wichtiger Bestandteil in Bezug auf den Geschmack, sondern auch für die Gesundheit. Die weiblichen Fruchtstände der Schlingpflanze werden sogar als Arznei verwendet. Die Inhaltsstoffe helfen bei Appetitlosigkeit, Magenschwäche und Unruhezuständen. Außerdem wirkt Hopfen allgemein beruhigend und stoffwechselanregend.

Hört sich in meinen Ohren eigentlich schon ziemlich nach Superfood bzw. -drink an. Der Fairness halber muss ich aber zugeben: In einem Hopfentee entfalten sich die gesunden Inhaltsstoffe noch besser – der macht aber halt auch weniger Spaß.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es auch bei Bier, wie bei so vielen Dingen, auf die Menge ankommt. In Maßen kann man Bier mit gutem Gewissen genießen und sogar noch ein paar nützliche Inhaltsstoffe mitnehmen. Eine besonders gute Nachricht für alles Ladies: Frauen, die regelmäßig Bier trinken, profitieren laut meiner Recherche sogar davon und sind im Durchschnitt schlanker als Frauen, die komplett auf Bier verzichten. Wer sich dann noch bei den Snacks im Griff hat, hat in Bezug auf seine Figur nichts zu befürchten. Aber leichter gesagt, als getan. Bier soll ja auch noch Spaß machen. Also nehmt es nicht zu ernst mit dem Fitnesstrend – genießt euer Bier und macht lieber zum Ausgleich etwas Sport.

 

Für diejenigen, die es trotzdem wissen wollen, haben wir hier die Kalorienanzahl verschiedener Biersorten aufgelistet:

ACHTUNG SPOILER!!! (Weiterlesen auf eigene Gefahr)

Alle Angaben je 100 ml

Pils: 42 kcal

Pils alkoholfrei: 26 kcal

Hefeweizen: 42 kcal

Hefeweizen alkoholfrei: 21 kcal

Leichtes Weißbier: 30 kcal

Radler: 34 kcal

Export: 53 kcal

Alternativen zum „normalen“ Bier können übrigens sogenannte Diät-Biere sein. Was sich dahinter verbirgt, könnt ihr hier nachlesen.

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