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Kvas brauen – Ein Selbstversuch (Teil 1)

Vor kurzem hatte ich mit meiner Kollegin Lyuba eine Unterhaltung über ukrainisches Bier, bei der auch ein Blogartikel heraus kam(Link). In diesem Gespräch erwähnte sie ein Getränk, das mir vorher noch nie untergekommen war. Sie nannte es „Kvas“ und war ganz verblüfft, dass ich es nicht kannte. „Das trinkt bei uns in der Ukraine jeder!“ meinte sie und fügte hinzu, dass viele Kvas auch selbst zuhause brauen. Das machte mich hellhörig und ich habe Lyuba gefragt, ob auch sie sich trauen würde, Kvas für mich und meine Kollegen zu brauen. Und unsere Lyuba wäre nicht Lyuba, wenn sie diesen Vorschlag nicht sofort in die Tat umsetzen würde 😉

Bevor sie aber verrät, ob ihre Brauversuche geglückt sind, bringt sie uns in diesem Text das osteuropäische Traditionsgetränk etwas näher – denn ich bin bestimmt nicht die einzige, die Kvas nicht kennt:

Viele werden überrascht sein, dass das Siegergetränk der Herzen in der Ukraine nicht der Partykracher Vodka, sondern ein (mehr oder weniger) alkoholfreies Erfrischungsgetränk ist. Besser gesagt, mit einem Alkoholgehalt von 0,5 bis 1,4% – im Vergleich zu Vodka tatsächlich quasi alkoholfrei ;-).

„Kvas“ ist dabei nicht nur in meinem Heimatland beliebt, sondern auch in Russland und anderen Ländern Osteuropas beheimatet, häufig aber unter einem anderen Namen bekannt. In Georgien heißt es zum Beispiel „Burachi“, in Litauen „Gira“. Und in Deutschland nennt man das Getränk manchmal „Brotbier“. Mit dieser Bezeichnung kann es allerdings Probleme geben, da es in Osteuropa tatsächlich ein Brotbier gibt, das nicht alkoholfrei ist und mit dem leichten Kvas nichts zu tun hat.

Doch was genau bedeutet „Kvas“ eigentlich? Ganz einfach: da ist der Name Programm. Das Wort heißt nämlich so viel wie „saurer Trank“ oder „Gegorenes“ und ist an das russische Verb „kwasit“ (säuern/einsäuern) angelehnt. Und das ist auch genau das, was beim Herstellungsprozess dieses Getränks passiert. Aber dazu komme ich später.

Ich als Ukrainerin kriege natürlich nie genug von Kvas. Aber da ich nur einmal jährlich in mein Heimatland fahre, komme ich viel zu selten in diesen Genuss. Um nicht auf mein Lieblingsgetränk verzichten zu müssen, blieben mir also nur zwei Alternativen: Kvas in den russischen Geschäften in Deutschland zu kaufen, oder es selber zu brauen.

Die „gekaufte Brühe“ habe ich probiert und war alles andere als begeistert –deswegen bin ich auch dem Bitten meiner Kollegen nachgekommen und selber unter die Homebrewer gegangen.

Was dabei rauskam, erzählt Lyuba in ihrem nächsten Artikel.

Wir sind auf jeden Fall gespannt, ob in ihr eine geborene Homebrewerin steckt 😉

 

 

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