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INALE: Durchdachtes Konzept trifft Leidenschaft

„Perspektivenwechsel“ beschreibt wohl ganz gut, was zwei langjährige Krones Kollegen seit einigen Jahren so erleben. Denn statt „nur“ Anlagen an Brauer zu verkaufen, stellen die beiden gelernten Brauer inzwischen gemeinsam Bier her. INALE nennen sie sich dabei und treten mit dem Slogan „The Craft Beer“ ziemlich selbstbewusst auf – das dürfen Matthias Pohl und Andreas Marz mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich (Craft) Bier wohl auch.

Ganz oder gar nicht

Außerdem passt der Claim zur Einstellung der beiden – bei INALE gibt es keine halben Sachen. Das haben die beiden schon beschlossen, als sie 2014 zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt haben, zusammen unter die Brauer zu gehen. „Es war klar, dass wir das Ganze wenn dann richtig durchziehen“, erzählen Matthias und Andreas. „Durch unsere Arbeit im Vertrieb bei Krones kannten wir ja den europäischen und den US-amerikanischen Markt und wussten ganz gut, wie der Hase läuft. Es war zwar klar, dass wir klein anfangen, aber eben ab der ersten Stunde mit Business-Plan, Markenentwicklung, und allem was dazu gehört.“ Und der Plan geht auf: Inzwischen können die beiden stolz eine (meiner Meinung nach) sehr schöne Website, fünf verschiedene Biere, eine zusätzliche Mitarbeiterin und – ganz wichtig – viele zufriedene Kunden vorweisen. Inzwischen ist INALE so groß geworden, dass die Freizeit neben dem Job bei Krones nicht mehr gereicht hat – Andreas hat die Konsequenzen gezogen, und konzentriert sich seit einiger Zeit nur noch auf die eigene Brauerei: „Das war so zwar nicht geplant – auch, weil Krones von Anfang an bereit war, uns zu unterstützen – hat sich aber dann so ergeben. Und ich genieße es, dass ich jetzt mit noch mehr Vollgas für unser Projekt arbeiten kann.“

Basis: Herzblut

Aktuell arbeiten die beiden vorrangig an verschiedenen Kooperationen und daran, ihre Biere auf dem Markt zu etablieren. Dabei helfen nicht zuletzt die Kontakte, Erfahrungen und Vertriebsfähigkeiten, die die beiden bei Krones – quasi „auf der anderen Seite“ des Bier-Markts – gesammelt haben. „Wir lernen den Markt gerade nochmal aus einer neuen Perspektive kennen – das bringt positive Wechselwirkungen für beide meiner Jobs.“, erzählt Matthias. Dabei schwärmt er besonders von der starken Gemeinschaft unter unabhängigen Brauern, die mit viel Herzblut bei der Sache sind und sich gegenseitig unterstützen – nicht zuletzt denkt er da an die Brauerei Doppelleu in der Schweiz, bei denen INALE braut und abfüllt. Apropos Herzblut: Davon spürt man bei INALE jede Menge – wenn es um die eigenen Biere geht, aber auch wenn man mit Matthias und Andreas über Bier und Brauen im Allgemeinen spricht. „Uns ist ganz wichtig, dass Kunden und Kooperationspartner unsere Produkte verstehen und unsere Faszination und Leidenschaft für gutes Bier nachvollziehen können“, betont Andreas. „Deswegen sind wir immer gerne dabei, wenn Leute unser Bier zum ersten Mal trinken. Da sind wir dann auch trotz aller Erfahrung immer ganz nervös – so eine Verkostung ist schon eine ganz andere Nummer, wenn es um das eigene Baby geht.“

Zukunftsmusik

Bei so viel Motivation fehlt es natürlich nicht an Zukunftsplänen – allerdings steht dabei nicht die steigende Hektoliter-Zahl im Vordergrund: „Wir wollen auch weiterhin gute Biere brauen, mit denen wir viele Bier-Trinker begeistern können. Vorerst wird es wohl bei unseren aktuellen fünf Sorten bleiben, damit sind wir für verschiedenste Geschmäcker aufgestellt. Gleichzeitig schaffen wir es mit den derzeitigen Bieren ganz gut, zwar neue, vielseitige Alternativen zu bieten, gleichzeitig aber auch konservativere Biertrinker nicht zu verschrecken.“ Eines der fünf Biere ist übrigens das 0.1, ein alkoholfreies Pale Ale – wohl eher ein Exot im Bierregal, der aber zeigt, dass alkoholfreies Bier schmecken kann und nicht immer nur die Notlösung für den Fahrer sein muss.

Mit dem aktuellen Biersortiment im Gepäck ist Andreas aktuell vor allem mit gastronomischen Betrieben in Kontakt: In Kooperationen mit Köchen und Restaurants entstehen dann Menüs, die genau auf die INALE Biere abgestimmt sind – und damit ein ganz neues Level an kreativen Geschmackserlebnissen erreichen. Auch das ist wieder ein Beispiel für die vielen guten Partnerschaften, die für Matthias und Andreas so essenziell sind.

Ob sie sich nicht auch eine eigene Braustätte wünschen? „Wenn wir einmal wirklich fest im Markt verankert sind, werden wir bestimmt überlegen, ob wir INALE eine Heimat geben wollen. Auch hier gilt für uns aber wieder: Ganz oder gar nicht – wenn dann also gleich mit Verkostungsraum und Mitarbeitern. Weil wir uns aber bei Doppelleu sehr wohlfühlen, uns dort auf die Anlagentechnik verlassen können und wir dank Standort unabhängig vom Reinheitsgebot sind, haben wir keinen Druck – die eigene Braustätte ist also noch Zukunftsmusik. Erst mal geht es weiterhin darum, eine schöne Biermarke mit guten Produkten zu entwickeln.“

 

Fotos: INALE

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