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Flaschenfüller Marke Eigenbau

Auch in unseren eigenen Reihen befinden sich viele leidenschaftliche Home Brewer – so auch Markus Fehringer, Projektleiter im Vertrieb Nordamerika bei Krones. Seine ersten Brau-Erfahrungen machte er schon während seiner Studienzeit in Weihenstephan und vor vier Jahren baute er kurzerhand seine Waschküche in eine kleine Brauerei um. Eine echt interessante Sache, also möchte ich euch unser Portrait natürlich nicht vorenthalten.

Markus Fehringer mag alles um den Brauprozess herum: Den Duft, das Ambiente und das Kreieren eigener Rezepte. Und (nicht ganz unwichtig) seine Frau mag seine Biere – auch deshalb unterstützt sie ihn in seinem kostspieligen und oft geruchsintensiven Hobby. Zeitintensiv ist das Brauen gelegentlich auch, denn nicht nur während Markus am Sudkessel steht, denkt er an seine Biere. Schließlich gibt es immer wieder neues zu lernen, auszuprobieren und zu fachsimpeln. Zum Austausch mit gleichgesinnten Kollegen hat er deshalb auch die Gruppe Home Brewers of Krones in unserem firmeninternen Social Network gegründet. Und die Arbeit bei Krones bringt natürlich zusätzlich noch einiges Know-how mit sich, was Füllprozesse betrifft. Und so kommt es, dass Markus nicht nur beim Brauen, sondern auch beim Füllen immer wieder auf der Suche nach Optimierungspotenzial ist – und prompt seinen eigenen DIY-Flaschenfüller gebastelt hat.

Aber bei allem neu gelernten bleibt Markus doch immer auch ein bisschen Traditionalist – denn auch bei ganz klassischen Biersorten lernt man nie aus, es gibt immer etwas zu verbessern: „Eigentlich braue ich alle traditionellen deutschen Biersorten, also Pils, Märzen, Rauchbier, Bock und natürlich Weißbier. Ich habe lieber ein klassisches Portfolio, als jede Woche ein neues Rezept zu kreieren. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht ab und zu auch was Neues ausprobiere.“ Letztes Jahr hat er ganze 8,5 Hektoliter Bier gebraut und dieses Jahr rechnet er sogar mit 10 Hektolitern.

Das Homebrewing-Business und seine Steuern

Jedes seiner Brauvorhaben muss Markus Fehringer, wie jeder Home Brewer, beim zuständigen Zollamt anmelden – auch, wenn es sich nur um einen Liter Bier handelt. Hierbei müssen formlos der Herstellungsort, sowie die Hektoliteranzahl, die voraussichtlich in dem Jahr erzeugt wird, angegeben werden. Die Freimenge beträgt zwei Hektoliter pro Jahr. Kommt er über diese Freimenge, muss der Hobbybrauer für das zu viel produzierte Bier Steuern nach einem ermäßigten Biersteuersatz zahlen. Dieser Steuersatz beträgt 0,4407 Euro je Hektoliter und Grad Plato (=Stammwürzegehalt des Bieres). Braut man jedoch beispielsweise in der Garage des Nachbarn oder verkauft sein Bier, gilt dies als unternehmerische Tätigkeit. Somit ist man offiziell kein Haus- oder Hobbybrauer mehr und damit von dieser Ermäßigung ausgeschlossen.

Ein ganz besonderer Flaschenfüller

Jetzt aber das Thema, um das es eigentlich gehen sollte: der selbstgebaute Flaschenfüller. „Bis dato habe ich mein Bier in 50-Liter-Fässer abgefüllt. Das war eine ziemliche Schlepperei und auch recht umständlich. Ich konnte dann auch immer nur vier verschiedene Fässer – also vier verschiedene Sorten – lagern. Teilweise habe ich dann die größeren Fässer in kleinere umgefüllt, oder auch mal vereinzelt Flaschen mithilfe einer Zapfpistole abgefüllt. Für die Erhaltung des vollen Geschmacks soll das Bier nach der Gärung aber möglichst keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Deswegen wollte ich ein Gegendruck-Langrohrfüllsystem, das den Sauerstoff vor dem Abfüllen aus den Flaschen entfernt.“ erzählt Markus über die Entstehung seiner Idee. Die Arbeitszeit, um sein System umzusetzen, setzte er anfangs bei ca. zwei Tagen an. Letztendlich brauchte er jedoch mehrere Wochen, da er immer wieder Stellen suchte, die er noch weiter optimieren konnte. Größere Schwierigkeiten gab es beim Bau der Anlage nicht – das einzige „Problem“ war wohl das Beschaffen besonderer Werkzeuge, wie beispielsweise ein Schweißgerät für Edelstahl oder eine Drehbank. Hierbei kam jedoch ein guter Freund zu Hilfe und stellte das Equipment zur Verfügung. Und der Aufwand hat sich gelohnt: „Ich brauche jetzt pro Flasche etwa eine Minute. Ein 50-Liter-Fass in Flaschen abzufüllen, hat eineinhalb Stunden gedauert.“ Doch Markus Fehringer ist noch lange nicht fertig und weitere Optimierungen sollen folgen: In Planung ist momentan ein Schutz, den er vor den Füller anbringen möchte, falls beim Abfüllen doch mal eine Flasche platzt. Außerdem will er sich für seine Schrotmühle noch einen elektrischen Antrieb aus einem Scheibenwischermotor bauen.

Markus Fehringer ist immer für eine technische Tüftelei zu haben. Wir sind also gespannt, was noch so alles kommt und wünschen unserem Kollegen auch weiterhin viel Spaß bei seinem Hobby!

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