Ein zauberhafter Brauversuch
Welcher Harry Potter Fan hat sich nicht schon mal gewünscht, durch das verschneite Hogsmeade zu schlendern, vorbei am Honigtopf (Honeydukes) und Zonko’s Scherzartikelladen (Zonko’s Joke Shop) und dann gemütlich im Drei Besen (Three Broomsticks) ein warmes Butterbier zu schlürfen? Wenn man ein Muggle, also ein Nicht- Zauberer, ist und nicht zufällig in einem Harry Potter Freizeitpark unterwegs ist, dürfte sich das alles als unmöglich herausstellen. Alles? Nicht das mit Butterbier :-).
Für die, die mit Magie nicht viel am Hut haben: Bei Butterbier handelt es sich um ein fiktives, leichtes Bier, das in den Harry Potter Romanen gerne und viel getrunken wird. In der Realität zählt Butterbier mittlerweile zu den berühmtesten Getränken der Literaturgeschichte. Leider hat uns Harry Potter Autorin J.K. Rowling kein Rezept dafür überlassen, erklärt aber in Interviews, dass sie sich den Geschmack davon als „a little bit like less-sickly butterscotch“ vorstellt. Also hab ich mir vorgenommen, das berühmte Bier selbst zu brauen.
Im Internet gibt es dazu zig verschiedene Rezepte: alkoholisch, nicht alkoholisch, warm serviertes Butterbier, kalt serviertes Butterbier…
Bei so viel Auswahl fiel die Entscheidung schwer. Also setzte ich Prioritäten.
Für mich mussten bei Butterbier in erster Linie natürlich zwei Zutaten verwendet werden – Butter und Bier. Für die übrigen Zutaten habe ich durch die verschiedensten Rezepte gestöbert und das zusammengesucht, von dem ich dachte, dass es dem Butterbier in meiner Vorstellung am nächsten kommen würde. Ich habe mich also für 500 ml Milch, jeweils einen halben Teelöffel Zimt, Kakao und Puderzucker und eine Vanilleschote entschieden.
Und dann fing ich an zu „brauen“: Zunächst habe ich 50 Gramm Butter in einem Topf geschmolzen. Anschließend gab ich den halben Liter Milch in den Topf und fügte Zimt, Kakao und Puderzucker hinzu. Zum Schluss mischte ich das Mark der Vanilleschote dazu und vermengte alles miteinander. Unter Rühren ließ ich die Mixtur dann einmal aufkochen.
Bis jetzt sah mein Butterbier noch sehr unspektakulär aus. Aber immerhin fehlte ja noch die entscheidende Zutat: das Bier. Also goss ich einen halben Liter Bier in den Topf und verrührte es mit der Milchmischung. Sofort verdickte sich die Flüssigkeit und es bildete sich ein fester brauner Schaum an der Oberfläche
Ich ließ die Flüssigkeit noch ein wenig auf niedriger Hitze köcheln und nahm sie dann vom Herd.
Zum Schluss leerte ich das fertige Butterbier in ein Glas. Das Ergebnis hatte ich mir ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt. Der feste Schaum hatte sich schnell verflüchtigt und zurück blieb eine wässrige braune Brühe. Ich wollte, dass das Butterbier eine cremigere Konsistenz hat, also sprühte ich ein wenig Sahne oben drauf und verschönerte das Ganze noch mit Zimt.
Schließlich folgte die Geschmacksprobe.
Und die positive Überraschung. Das Getränk stellte sich als gar nicht mal so schlecht heraus. Leicht süß, aber doch mit dominantem Biergeschmack. Für meinen Geschmack hätte es ruhig noch etwas dickflüssiger und süßer sein dürfen und bestimmt gibt es auch noch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag. Aber alles in allem war ich zufrieden mit meinem selbstgebrauten Butterbier. Und als ich so an meinem Butterbier schlürfte, kam es mir für einen kurzen Moment tatsächlich so vor, als würd ich es im Drei Besen trinken. Ganz ohne Zauberei :-).