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Ein Gespräch über Bier, Blogs und den Traum Brauerin zu werden

Bier lieben und darüber in drei unterschiedlichen Sprachen bloggen? Für Emily aus Venezuela kein Problem. Glücklicherweise schreibt sie ab sofort nicht nur für ihren eigenen Blog, sondern auch für unseren.

Wie und wann begann deine Leidenschaft für Bier?

Meine Bier-Leidenschaft begann vor sechs Jahren als ich in Kolumbien Urlaub machte und die Bogotá Beer Company besuchte. Ich testete mich durch viele unterschiedliche Biersorten und besonders ein Bier schmeckte mir sofort: Cajicá Miel – Liebe auf den „ersten Geschmack“ quasi. Längst ist Cajicá Miel aber durch ein neues Lieblingsbier abgelöst worden.

Als ich von meinem Kolumbien-Trip zurückkam, war mein einziger Gedanke herauszufinden, wie man Bier herstellt, das ähnlich wie Cajicá Miel schmeckt. Während eines Craft-Beer-Kurses lernte ich praktischerweise alles, was man dazu braucht.

Nachdem ich mit meinem Biologiebachelor fertig war, wusste ich, dass ich einen Master in Bierbrauen machen wollte. Die Frage war nur wo? Wie ich herausfand, schien Deutschland der beste Ort dafür zu sein, meinem Traum Brauerin zu werden ein Stück näher zu kommen. Ich fing an Deutsch zu lernen und um Berufserfahrung in einer Brauerei zu sammeln, begann ich eine Ausbildung in der Polar Brewery in Venezuela.

Weshalb schreibst du in deinem Blog über Bier und nicht Wein oder etwa Cocktails?

Bier ist meine Leidenschaft. Ich liebe alles, was damit zu tun hat. Und zwar nicht, weil ich mich gern betrinke, sondern weil mich der ganze Prozess dahinter und die Wissenschaft, die das Bierbrauen umgibt, interessiert. Warum ich nicht über Wein oder Cocktails schreibe, ist ziemlich schnell erklärt: Ich mag Bier einfach lieber.

Natürlich probiere ich auch sehr gern unterschiedliche Biersorten – vor allem, wenn ich die verschiedenen Aromen bereits am Geschmack erkennen kann. Hauptsächlich deshalb habe ich im August 2016 angefangen für meinen Blog zu schreiben. Ich möchte weltweit Menschen erreichen, um ihnen alles rund um das köstliche Hopfengetränk erzählen zu können. Besonders spannend ist es, wenn ich für den Blog Brauereien besichtige und mit den Leuten dort rede. Und so andere (Bier-) Kulturen kennenlerne.

Praktischerweise kann ich durch den Blog mein Deutsch und Englisch verbessern, weil ich die Artikel neben Spanisch auch in Deutsch und Englisch schreibe.

Warum hast du dich dazu entschlossen deine Bierleidenschaft auch professionell weiterzuverfolgen und nicht einfach nur als Hobby auszuleben?

Mein Lebensmotto war schon immer: „Wähle eine Arbeit, die du liebst und du wirst niemals wieder einen Tag in deinem Leben arbeiten.“ Sobald ich wusste, dass ich Braumeisterin werden will, versuchte ich alles dafür zu tun, um meinem Traum ein Stück näher zu kommen. Bier ist eines der Dinge, die ich am meisten in meinem Leben liebe. Warum sollte ich mich also nicht beruflich damit beschäftigen?!

Du beginnst ab April hier in Deutschland eine Ausbildung zur Braumeisterin und Biersommelière. Was reizt dich am meisten daran irgendwann einmal als Brauerin zu arbeiten?

Bierbrauen ist ein Learning by Doing Prozess. Fast jeden Tag erwartet dich etwas Neues. Wirklich vorbereitet kann man nie sein. Aber das ist eine Herausforderung, die ich gern annehme und sogar mag. Am Ende vom Tag zählt für mich nur, wie gut und einzigartig mein Bier schmeckt, das ich hergestellt habe.

Denkst du es ist ungewöhnlich oder etwas Besonderes als Frau in der Brauereiindustrie zu arbeiten?

Ein Großteil der Gesellschaft denkt definitiv, dass es etwas Besonderes ist. Trotzdem sehe ich das ganz anders. Natürlich arbeiten immer noch mehr Männer als Frauen im Brauereigewerbe. Aber es gibt mittlerweile auf der ganzen Welt Frauen, die unglaublich gutes Bier herstellen. Ich bin stolz darauf als Frau in diesem Gewerbe zu arbeiten, obwohl es nicht immer einfach ist. Aber es wird immer Menschen geben, die der Meinung sind, Frauen sollten nicht in bestimmten Berufen arbeiten. Letztendlich ist es egal, was andere davon halten, solange man selbst weiß, was man will.

Vielen Dank für deine Zeit, Emily und ich freue mich schon den ersten Artikel von dir hier zu lesen!

 

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