Der Bräu von Wolfersdorf – das Bayerisch Böhmische Brauhaus
„Daheim ein gutes Bier machen“, war die Idee von Josef Papelitzky, passionierter Bierbrauer und Gründer des Bayerisch Böhmischen Brauhauses in der Lindenstraße in Wolfersdorf. Hier wird ein naturtrübes Helles, ein bernsteinfarbenes Dunkles und die gschmackige Wolfersdorfer Weiße, angelehnt an das Original-Huber-Weißbier Brauverfahren, hergestellt. Saisonal kann man einen vollmundigen dunklen Bock genießen.
„Umeinanderbatzn“ kommt für den Bräu nicht in Frage. Seine Hausbraubiere werden mit höchster Qualität und Sorgfalt hergestellt. Kompromisse geht der gelernte Brauer auf keinen Fall ein.
Das Sudhaus besteht aus einer gasbeheizten Maischepfanne, einem Läuterbottich mit frequenzgeregeltem Hackwerk und einer gasbetriebenen Würzepfanne. Die Hauptgärung findet in stehenden zylindrokonischen Tanks statt, die Nachgärung im Fass.
Die neueste Errungenschaft des Bayerisch Böhmischen Brauhaus ist eine zentrale Steuerung über eine eigens angefertigte Mosaiksteuerung, die ein Freund entworfen und umgesetzt hat.
Die Sud- und Gärverfahren sind auf aktuellestem Stand. Hier lässt sich der Sepp nichts nehmen. An seinem Stammtisch finden sich die Hobbybrauer-Gruppe, die Freisinger Brauer, die Wolfersdorfer Goasslschnalzer, die Steinecker-Rentner und so mancher Braumeister aus aller Welt. Kein Wunder, dass der Bräu immer am Puls der Zeit ist.
Gelernt hat Sepp Papelitzky in der Versuchsbrauerei Weihenstephan und hat danach jahrelang im Hofbrauhaus Freising als Kellermeister gearbeitet. 1992 wurde nach vierjähriger Versuchszeit das Bayerisch Böhmische Brauhaus gegründet. Zuerst im ganz kleinen Maßstab mit 1,5 hl pro Sud. Mittlerweile sind 7 hl pro Sud möglich. Konkurrenz möchte der Sepp jedoch niemandem machen. Er macht das Bier aus Leidenschaft und Freude am Gebräu.
Über die neue Craft Bier Bewegung kann der Sepp nur schmunzeln, weil er und seine Hobbybrauerfreunde diese handwerkliche Art der Bierherstellung nun seit mehr als 25 Jahren praktizieren. Nichtsdetsotrotz wurde dieses Jahr in Wolfersdorf eine Amarillo-Weiße hergestellt.
Die Malzschüttung wurde dem traditionellen Weißbier nachempfunden, jedoch mit Cara-Red verfeinert, das Sudverfahren auf einen hohen Vergärungsgrad ausgelegt. Die 68-Grad-Rast, die heute nur noch in wenigen Brauereien Anwendung findet, war im Sudprogramm fest verankert. Die Hopfung wurde aus amerikanischem Amarillo und Hallertauer Perle komponiert, was zu einem außergewöhnlich fruchtigen Aroma führte. Der blumige Eindruck wurde durch das „Late-Hopping“ im Whirlpool verstärkt. Der Sud wurde mit 14,5 % Stammwürze ausgeschlagen.
Nach dreiwöchiger Gärung und Reifung war das Bier genussfertig. Das Ergebnis war ein rötlich glänzendes Weißbier mit hervorragender Bananenote, unterstrichen von dezenten Mandarinenaromen des Amarillohopfens. Bald zeigten die ersten Absatzzahlen eine positive Resonanz. Prost!