Das setzt dem ganzen die Krone auf
Manchmal ist das so eine Sache mit den Bieren. Sie schäumen, wenn sie nicht schäumen sollen und wenn man eine schöne Schaumkrone haben will, fällt sie viel zu schnell zusammen.
Doch woran liegt es, dass Bier manchmal zu viel, manchmal zu wenig schäumt und warum entsteht sie überhaupt – diese weiße, schaumige Krone?
Grundsätzlich kommt es beim Bier erst zur Schaumbildung wenn das Getränk mit Luft in Berührung kommt, also beim Einschenken.
Dabei entsteht eine natürliche chemische Reaktion: Die im Bier enthaltene Kohlensäure hat keinen Gegendruck mehr durch die Flasche oder das Fass, wird freigesetzt und steigt in Form von kleinen Bläschen nach oben. Je wärmer das Bier ist, desto schneller geschieht das. Die gasförmige Kohlensäure zieht dabei kleine Eiweißmoleküle mit sich, die für die Farbe des Schaums verantwortlich sind. Die Eiweißmoleküle haften sich an der Kohlensäure fest und bilden kleine Häutchen um die Bläschen. Durch diese Häutchen kleben die Bläschen dann an der Oberfläche aneinander. Fertig ist die weiße Schaumkrone.
Doch leider hält sich die Schaumkrone nicht ewig. Schuld daran ist die Verdunstung. Die lässt die Häutchen um die Kohlensäure immer dünner werden, bis die Kohlensäurebläschen schließlich platzen und der Schaum sich in Nichts auflöst.
Ein Bier, das für seine Schaumkrone berühmt ist, ist das Weißbier. Hier hat der Schaum vor allem den Zweck, die Kohlensäure im Bier zu halten und dadurch einen schalen Geschmack des Bieres zu verhindern. Aber natürlich spielt auch die Optik eine große Rolle, denn der Schaum lässt das Bier erst so richtig süffig und frisch aussehen.
Um dem Bier eine schöne Krone aufzusetzen, muss daher vor allem die Technik stimmen. Grundsätzlich gilt: Je stärker das Bier auf die Glaswand trifft, desto stärker schäumt es. Also sollte man das Glas beim Einfüllen schräg halten und erst zum Schluss gerade einschenken.
Sollte es trotz der besten Technik nicht klappen, eine schöne Krone hinzubekommen, liegt das Problem wahrscheinlich beim Glas. Ist es beispielsweise mit Fett verschmutzt, werden die Eiweißmoleküle daran gehindert, sich als Häutchen um die Bläschen zu legen und der Schaum kann erst gar nicht entstehen.
Für viele ist das vielleicht nichts Neues, aber die Schaumkrone ist tatsächlich ein Zeichen für die Qualität des Bieres. Dabei spielen vor allem die Zeit, wie lange sich die Krone auf dem Bier hält, die Höhe und die Festigkeit des Bierschaums eine Rolle.
Eine schöne Schaumkrone ist also nicht zu unterschätzen! Und wer sie trotz sauberem Glas und der beschriebenen Technik nicht hinbekommt, dem rate ich: Übung macht den Meister 😉