English | Deutsch

Ausflug ins Craft-Beer-Mekka

Gestern war Vatertag – und wie es bei uns in der Familie Tradition ist, treffe ich mich mit meinen Eltern und meinem Bruder auf ein oder zwei Bier. Seit Kurzem haben wir unsere Tradition ein klein wenig verändert: Denn statt im Biergarten genießen wir das kühle Gold jetzt jedes Jahr auf dem Craft Bier Festival.

Seit vier Jahren hat das Event auf dem Regensburger Neupfarrplatz seinen festen Platz im Veranstaltungskalender: Jedes Jahr findet es an den drei Tagen rund um Christi Himmelfahrt – und damit auch immer am Vatertag – statt. Mit rund 35 teilnehmenden Brauereien und etwa 18.000 Besuchern ist das Regensburger Craft Bier Festival das größte seiner Art in Deutschland. „Wir haben hier einen bunten Mix aus nationalen und internationalen Brauereien vertreten. Dieses Jahr sind zum Beispiel auch wieder Brauer aus Österreich, Tschechien und den USA hier in Regensburg“, sagt Pit Krause, einer der Organisatoren. Auf die Frage, ob es Kriterien für die Aussteller gibt, antwortet sein Veranstalterkollege Thomas Raab: „Natürlich geht es darum, dass sie hervorragende Biere brauen. Aber uns ist auch wichtig, dass die Brauer mit Leidenschaft bei der Sache sind. Und außerdem vertrauen wir auf Empfehlungen. Mittlerweile sind wir in der glücklichen Lage, dass die Warteliste für Aussteller jedes Jahr länger wird.“

Neben den klassischen Kreativbieren wie IPAs, Pale Ales und Porters sind auf dem Festival aber auch die klassischen Sorten wie Helles, Dunkles und Weißbier vertreten. Insgesamt rund 60 verschiedene Bierstile gibt es auf dem Craft Bier Festival. Die wollten natürlich auch wir uns nicht entgehen lassen und starteten mit je einem Miet-Glas bewaffnet unsere Tour durch die Welt der Biere. Miet-Glas? Gegen Pfand holt sich jeder Besucher zu Beginn ein Glas, das dann von der Brauerei mit Craft Beer gefüllt wird – doch keine Sorge: Während des Festivals sammeln sich nicht die Überreste (oder auf Bayerisch Noagerln) der probierten Pale Ales, IPAs und Porters in einem Glas: An jedem Stand werden die gebrauchten natürlich gegen frische Gläser ausgetauscht.

Doch zurück zu unserer Tour: Natürlich holten wir uns bei den Veranstaltern Tipps – und landeten zuerst bei Herrn Axolotl – einer Berliner Weißen mit Himbeeren aus Himburgs Braukunst Keller. Der säuerliche Fruchtzusatz macht das Bier nicht nur zu einer kühlen Erfrischung, sondern auch zu einem perfekten Aperitif-Ersatz – und damit zu einem idealen Starter für den Familiennachmittag.

Am nächsten Stand wurde es wieder traditioneller: Bei Hoppebräu aus Oberbayern gibt es nämlich kein Craft Beer, sondern handgmachts Kraftbier. Passend dazu tragen die Biere auch Namen wie Wuidsau, Wuide Hehna oder Vogelwuid. Jeder mit einer anderen Sorte bewaffnet, genossen wir die Sonnenstrahlen auf dem mittlerweile sehr belebten Neupfarrplatz. Besonders das Double IPA Vogelwuid hat es uns durch seinen kräftig hopfigen Geschmack (kein Wunder, bei fünf Hopfensorten!) angetan – mit 6,5 % ist es jedoch auch nicht ganz leicht.

Als nächstes stoppten wir bei Giesingers Biertruck – und während bei meinen Eltern die Wahl auf ein klassisches Märzen fiel, lachte mich Lemon Drop an. Schon beim ersten Riechen war klar: Citrus ist hier nicht nur Name, sondern Programm, das sich auch in der gelben Farbe und natürlich erst Recht im Geschmack des Triple-Biers wiederfand. Meine erste Assoziation war, als hätte Giesinger eine Zitronen-Brausetablette in ihr Bier gegeben. „Könnte man meinen“, pflichtete mir der nette Mann hinter dem Zapfhahn bei, „aber das ist ganz allein der Mix aus Lemondrop- und Steirer-Goldings-Hopfen – denn natürlich brauen wir alle unsere Biere nach dem Reinheitsgebot.“ Übrigens: Ab Herbst dieses Jahres wird Giesinger seine Biere in einem Sudhaus von Krones brauen.

Ich hoffe, ich habe euch mit meiner kleinen Reise über das Craft Bier Festival Lust gemacht, euch durch die Welt der IPAs, Pale Ales und Hellen zu probieren. Dann empfehle ich euch wärmstens, später noch auf dem Regensburger Neupfarrplatz vorbeizuschauen. Bis 22 Uhr haben die Stände auf dem Craft Bier Festival geöffnet.

Übrigens: Am heutigen Freitag hat sich unter die Aussteller auch ein Kronese gemischt. Unter dem Namen INALE braut Matthias Pohl zusammen mit seinem ehemaligen Kollegen Andreas Marz aktuell fünf verschiedene Biere – mit im Gepäck haben die beiden auch was für alle Fahrer: ein alkoholfreies Pale Ale. Nach zwei Tagen Craft Beer wird meine Wahl heute Nachmittag wahrscheinlich auf diese Variante fallen – und wie es geschmeckt hat und was die Jungs von INALE dazu bewogen hat, zusätzlich zu ihrem Job bei Krones auch noch an die Braukessel zu bewegen, das lest ihr schon bald hier auf dem Blog.

Share on Pinterest
Kommentieren

Alle mit (*) markierten Felder sind Pflichtfelder und müssen ausgefüllt werden.