Berufsbegleitendes Studieren: Wie aufwändig ist das wirklich?

Studieren und nebenbei arbeiten? Für die meisten Studenten ist das normal, doch es geht auch umgekehrt: Arbeiten und nebenbei studieren. Für viele beginnt das Arbeitsleben aber auch schon direkt nach dem Schulabschluss und nach einer Zeit stellen sie dann fest, dass sie zu ihrer praktischen Tätigkeit einen theoretischen Ausgleich suchen, nun doch einen akademischen Abschluss anstreben, sich einfach in ihrer Fachrichtung weiterqualifizieren oder durch ein Studium ihre Karrierechancen verbessern möchten. Doch nicht jeder ist bereit, dafür seine Stelle zu kündigen und ein Vollzeit-Studium zu beginnen.

Aber das ist auch nicht unbedingt nötig, denn für Berufstätige gibt es eine andere Möglichkeit: das berufsbegleitende Studium. Dabei bildet man sich weiter, ohne seinen Job aufzugeben. Es ist zeitlich so gestaltet, dass es prinzipiell unabhängig von der Arbeit absolviert werden kann. Je nach persönlicher Präferenz kann man sich zwischen einem Fern- und einem Präsenzstudium entscheiden. Eine Menge Zeit benötigen beide Varianten, darüber sollte man sich im Klaren sein. Dennoch: Berufsbegleitend studieren liegt im Trend – auch bei uns.

Maximilian Wenzke zum Beispiel schreibt gerade seine Masterarbeit bei Krones – mit seinem Chef als Betreuer. „Es macht Spaß, das Gelernte gleich anwenden zu können und mit anderen Berufstätigen zu studieren. Wir tauschen uns intensiv aus und können so auch gegenseitig aus Fehlern lernen“, erzählt er mir. Auch Christoph Schindler, der den Bachelor-Studiengang ‚Systemtechnik‘ an der OTH Regensburg besucht, berichtet von seinen positiven Erfahrungen: „Die Gruppendynamik ist einzigartig: Alle Kommilitonen sind auf derselben Augenhöhe, weil sie bereits einen Beruf erlernt haben und viel Erfahrung mitbringen. Außerdem bringt mich das Studium natürlich auch beruflich weiter. Viele Hintergründe waren einem vorher gar nicht klar, aber nach und nach versteht man, warum man was macht.“ Christoph Ridil hat sich für ein Fernstudium entschieden und bereut seine Entscheidung nicht. „Ich habe keine Präsenzveranstaltungen, sondern eigne mir das Wissen im Selbststudium an. Der Vorteil bei meinem Fernstudium ist, dass ich die Termine für die Prüfungen selbst wählen und diese auch in Regensburg schreiben kann. So lässt sich das Studium perfekt mit meinem Berufsalltag vereinen“, meint er.

Förderung durch den Arbeitgeber

Krones unterstützt persönliche Weiterbildungen – wenn sie im Unternehmen verwertbar ist – beispielsweise mit Bildungs- und Qualifizierungsurlauben, unbezahlter Freistellung sowie Zuschüssen für mitarbeiterinitiierte Weiterbildungsmaßnahmen.

Doch wann kommt ein berufsbegleitendes Studium für einen selbst überhaupt in Frage? Johannes Gstettner gibt folgenden Ratschlag: „Man sollte schon gut timen, wann man berufsbegleitend studiert. Jemand, der kleinere Kinder hat oder gerade ein Haus baut, sollte es sich allerdings zweimal überlegen, denn es erfordert nicht nur viel Zeit, sondern auch ein hohes Maß an Selbstdisziplin.“ Auch Cosima Kaiser bestätigt das. Sie studiert berufsbegleitend den Master im Fach Wirtschaftsingenieurwesen Digitalisierung und weiß, wie anstrengend es sein kann: „Es ist teilweise schon zeit- und kostenintensiver als ein Vollzeit-Studium, aber mir macht es Spaß, mich mit neuen Themen zu beschäftigen. Ungefähr drei Viertel der Wochenenden verbringe ich mit meinem Studium. Freunde treffe ich aber trotzdem noch – auch wenn man sich besser absprechen muss.“

Habt ihr bereits Erfahrungen im berufsbegleitenden Studium sammeln können? Dann schreibt die gerne in die Kommentare, wir freuen uns auf spannende Berichte! Ansonsten hoffe ich, dass ihr durch diesen Beitrag ein paar erste Einblicke in das berufsbegleitende Studium bekommen habt, die euch bei einer Entscheidung vielleicht weiterhelfen können.