Aus den USA nach Rosenheim

Vor Kurzem haben wir von der amerikanischen Studentin Aimee Ozarchuk erfahren, die ein zweimonatiges Praktikum in Rosenheim absolviert. Da sie nur noch bis Ende Juli in unserem Werk arbeitete, war Eile angesagt, um sie noch rechtzeitig zu erwischen und ihr ein paar Fragen zu stellen.

Um Aimee kurz vorzustellen: Sie ist 21 Jahre alt, stammt aus der Stadt Pittsburgh in Pennsylvania und studiert „Interdisciplinary and international business engineering“ an der Penn State University.

Florian: Wie kamst du auf diese Studiengänge?

Aimee: Nun, zum einen arbeite ich gerne mit Menschen zusammen. Zum anderen hat mich der technische Aspekt bei diesem Studium gereizt, da er sehr herausfordernd ist.

Luise: Wie geht es für dich nach deinem Studium weiter? Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Aimee: Ich will auf jeden Fall viel reisen, wenn möglich in Kooperation mit meinem Arbeitgeber.
Egal ob nach Europa, China, Australien oder Afrika.

Florian: Welche Aufgaben wurden dir in deiner Abteilung (LCS) aufgetragen?

Aimee: Wenn ein Kunde mit seiner Anlage eine andere Flasche bzw. ein anderes Produkt verarbeiten möchte, entscheide ich, welche Ausstattung dafür nötig ist und konfiguriere die Anlage neu.

Luise: Bevor du nach Deutschland gekommen bist, wie hast du dir Bayern/Deutschland vorgestellt?

Aimee: Ein wenig wusste ich über Deutschlands Kultur Bescheid und erfuhr auch etwas über Berlin. Außerdem war mir bekannt, dass das Bier hier ganz gut sein soll. Allerdings musste ich feststellen, dass die Bayern in vielen Dingen komplett anders sind, als der Rest von Deutschland.

Florian: Was hat dich am meisten überrascht bzw. erstaunt in Deutschland?

Aimee: Zum einen wie schön es in Rosenheim ist und wie groß die Berge sind. Außerdem fiel mir auf, wie sauber es hier ist und dass die Leute hier alle sehr nett sind. Alle Kollegen auf dem Werksgelände grüßen viel.

Luise: Was sind die Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Studenten/Universitäten?

Aimee: Deutsche und amerikanische Universitäten unterscheiden sich sehr. So sind deutsche Unis zum Beispiel um einiges günstiger, als die amerikanischen. Allerdings sind Universitäten in den USA viel größer als in Deutschland. An meiner Universität z. B. sind über 86.000 Studenten eingeschrieben.

Florian: Wie bist du auf ein Praktikum bei Krones hier in Rosenheim gekommen?

Aimee: Ich wollte unbedingt ein Praktikum im Ausland absolvieren, um internationale Erfahrung zu sammeln, denn in den USA ist es sehr wichtig solche vorzuweisen. Zudem war eine andere Studentin aus meiner Uni bereits für ein Praktikum hier bei Krones, wodurch bereits ein Kontakt zwischen der Pennsylvania State University und Krones bestand.

Luise: Kommunizierst du ausschließlich auf Englisch oder auch auf Deutsch mit deinen Kollegen und Freunden hier?

Aimee: Ich hab es immer wieder versucht, Deutsch zu sprechen, allerdings muss ich sagen, dass es für mich eine sehr schwierige Sprache ist. So musste ich mich doch dann meistens wieder auf Englisch verständigen.

Florian: Hast du schon bayerische Wörter gelernt?

Aimee: Hm… da muss ich überlegen. Ich weiß nicht, ob es wirklich bayerische Wörter sind, aber ich habe zum Beispiel „Servus“ oder „Prost“ gelernt.

Luise: Was ist der größte Unterschied, abgesehen von der Größe, zwischen Pittsburgh und Rosenheim?

Aimee: Ganz klar, es gibt riesige Unterschiede. Im Gegensatz zu Pittsburgh ist es in Rosenheim schöner zu leben, da es sehr still ist. Außerdem ist es sehr sicher hier und keiner belästigt einen.

Florian:  Was gibt es in deiner Heimatstadt, was du hier vermisst?

Aimee: Eigentlich nur meine Freunde und dass die Geschäfte bei uns zuhause immer geöffnet haben. Außer vielleicht an Weihnachten, da haben sie früher geschlossen.

Luise: Gibt es etwas, das du vermissen wirst, wenn du wieder in die USA zurückkehrst?

Aimee: Das Bier und die reschn Brezn. Und allgemein das gute Essen. Außerdem werde ich es vermissen, dass man hier alles gut mit dem Fahrrad erreichen kann. Wir Amerikaner nehmen schon für kürzeste Distanzen das Auto, was ich sehr schade finde.

Florian: Wohnst du hier bei einer Gastfamilie/WG/Hotel?

Aimee: Nein, ich habe ein kleines Apartment nahe der Hochschule Rosenheim, sodass ich sehr gut mit dem Rad zur Arbeit fahren kann.

Luise: Hast du guten Anschluss gefunden bei deinen Kollegen?

Aimee: Ja, meine Kollegen haben mich herzlich aufgenommen und mich stets unterstützt, auch wenn das aufgrund der Sprachbarriere nicht immer ganz einfach war.

 Florian: Konntest du viele Sehenswürdigkeiten besuchen bzw. Ausflüge machen?

Aimee: Ja, ich habe z. B. Salzburg, München, Prag, Herrenchiemsee, Schloss Neuschwanstein und die bayerischen Alpen gesehen.

Luise: Freust du dich schon auf zu Hause?

Aimee: Heimkommen ist natürlich immer schön, aber ich will unbedingt irgendwann mal wieder hierher kommen.

Für Luise und mich war dieses Interview ein besonderes Erlebnis, da aus dem Interview ein schöner Austausch wurde und wir viel lachen und schmunzeln konnten. Als kleines Dankeschön, dass sich Aimee für unser Interview Zeit genommen hat, haben wir ihr zum Abschluss eine selbstgedruckte 3D-Miniatur-Freiheitsstatue geschenkt, was sie sehr freute.

Geführt habe ich das Interview gemeinsam mit Luise Huth.