Allein unter Studenten: Connecta in Regensburg

Morgens halb neun an der OTH Regensburg. In dreißig Minuten beginnt offiziell die Connecta. Für mich eine absolute Premiere: Bisher war ich noch nie auf einer Recruiting-Messe – weder als Studentin geschweige denn als Vertreterin eines Unternehmens. Um das Versäumte endlich mal nachzuholen, habe ich mich dem Krones Recruiting Team mehr oder weniger aufgedrängt. Zugegeben: Das war ein bisschen frech, aber die Kollegen waren so nett, mich tatsächlich mitzunehmen. Der Deal zwischen uns: Ich darf mir alles anschauen und meine Eindrücke in einem Blogartikel festhalten, im Gegenzug helfe ich den ganzen Tag am Krones Stand mit.

Hilfe, wo kommen die denn alle her?

Gemütlich mit Studenten plaudern und zwischendurch mal zu den anderen Ausstellern hinüber schlendern – so in etwa habe ich mir den Tag vorher ausgemalt. Wie naiv das war, wird mir schon in den ersten paar Minuten nach unserer Ankunft klar: Die Messe ist noch nicht mal eröffnet und trotzdem stehen schon die ersten Studierenden rings um unseren Stand: „Kann ich bei Krones ein Praktikum im Ausland machen?“, „Haben Sie auch Jobs für Mathematiker?“, „Hui, die Sparschweine sind ja süß – darf ich da eins haben?“ Puh, ich weiß ja nicht, was in den zehn Jahren seit meinem Abschluss passiert ist, aber die Studenten von heute sind – entgegen ihrem Ruf – ziemlich früh am Tag schon erstaunlich munter. Während ich noch dabei bin, meine Gedanken zu sortieren, haben meine Kollegen die Lage voll im Griff. Neben Sabrina Ferch und Franziska Bayerl von Human Resources ist noch Martin Rominger mit dabei. Er arbeitet im internationalen Krones Service und ist sozusagen in eigener Mission unterwegs. Denn er und seine Kollegen suchen dringend Verstärkung für ihr Team aus Servicetechnikern und Serviceingenieuren.

Industrie für 4.0 und „irgendwas mit Flaschen“

Fragen beantworten und nebenbei den Stand fertig aufbauen? Für die anderen drei ist das offensichtlich überhaupt kein Problem, deshalb reiße ich mich endlich zusammen und stürze mich auch ins Getümmel. Was mir in den Gesprächen mit den Studierenden als erstes auffällt: Viele haben nur eine vage Vorstellung davon, was Krones eigentlich macht. Dass wir „irgendwas mit Flaschen“ zu tun haben, meinen die meisten.

So ganz falsch ist das natürlich nicht, aber als PR-Frau kann ich es mir nicht nehmen lassen, hier mal ordentlich Aufklärungsarbeit zu leisten. Und die scheint zu fruchten: Denn wenn ich unser Technologie- und Produktportfolio aufzähle – „alles was Getränkefabriken brauchen, vom Produktionsequipment über die Lagertechnik bis hin zur übergreifenden IT“ – werde ich nicht selten mit einem kleinen Aha-Effekt belohnt: Welche und vor allem wie viele unterschiedliche Möglichkeiten sich ihnen bei Krones bieten, wird den meisten erst im Laufe des Gesprächs so richtig bewusst. Es kommen aber auch immer wieder Besucher an den Stand, die sehr konkret nach bestimmten Aufgaben- oder Technologiefeldern fragen. Ganz hoch im Kurs stehen dabei Digitalisierung und Industrie 4.0. Die Studenten, die sich dafür interessieren, schicke ich einfach einen Stand weiter: Dort warten unsere Kollegen von Syskron, einem Tochterunternehmen von Krones, das sich genau auf diese Themen spezialisiert hat.

Von Geocachern und ehemaligen Profs

Um die Mittagszeit wirft mich eine Frage leicht aus dem Konzept: „Dürfte ich vielleicht einen dieser Preforms haben?“, fragt mich ein Student – und ist damit der erste an diesem Tag, der auf Anhieb erkennt, was es mit unseren Give-Aways auf sich hat. Die meisten Standbesucher denken nämlich im ersten Moment, wir würden Reagenzgläser verschenken. Tatsächlich handelt es sich bei den kleinen Kunststoffröhrchen aber um die Vorstufe einer PET-Flasche. Das Mundstück mit Deckel sieht schon genauso aus wie bei einer fertigen Flasche – der Rest wird erst in der Abfülllinie mit Druckluft zu seiner endgültigen Größe und Form aufgeblasen.

Menschen, die Preforms auch als solche erkennen, sind in der Regel Branchen-Insider. Der Student weist meine Vermutung jedoch mit einem lustigen Grinsen zurück: „Nö, ich bin Geocacher – wir verwenden die Preforms gerne für unsere Caches, weil sie wasserdicht sind.“ Okay, das war nicht ganz die Erklärung, die ich erwartet hatte, aber für die originelle Antwort gibt’s von mir gleich zwei mit Kugelschreibern gefüllte Preforms.

Nach diesem witzigen Intermezzo wartet gleich die nächste unerwartete Begegnung auf mich: Mein ehemaliger Professor Hans Rott läuft vorbei: Er ist kurz von der Uni rüber spaziert, weil die OTH-Mensa heute mit der interessanteren Essensauswahl aufwartet. Wir plaudern ein bisschen über die alten Zeiten. Was er seinen beiden Begleitern in diesen wenigen Minuten über mich erzählt, lässt sich folgendermaßen auf den Punkt bringen: Ich habe meine Promotion abgebrochen und außerdem endeten alle Semesterabschlussessen, bei denen ich anwesend war, um fünf Uhr früh in der Kneipe – Zitat: „Mit ihnen ist man ja nie nach Hause gekommen!“ Äh, rein von der Faktenlage her stimmt das schon irgendwie, dennoch würde ich das Bild, das die anderen beiden jetzt von mir haben müssen, gerne ein wenig korrigieren. Allerdings sehe ich aus den Augenwinkeln, dass die Besucherdichte an unserem Stand inzwischen ihren Höhepunkt erreicht hat: Jeder meiner drei Kollegen ist von einem oder gleich mehreren Interessenten in Beschlag genommen und vor dem Stand hat sich schon eine kleine Traube an Wartenden gebildet. Deshalb verabschiede ich mich schnell und mache mich wieder an die Arbeit.

Geschlaucht wie nach einem Marathon

Als sich nachmittags um vier der Ansturm legt und meine Anspannung langsam nachlässt, werden mir zwei Dinge plötzlich bewusst: Meine Füße pochen vom vielen Stehen und ich kann kaum mehr einen geraden Satz formulieren. Sechs bis sieben Stunden am Stück Studenten beraten, dabei auf die unterschiedlichsten Menschen und Bedürfnisse eingehen, ist wirklich ein Knochenjob. Allerdings traue ich mich das kaum laut auszusprechen. Denn für Sabrina Ferch und Franziska Bayerl ist die Connecta schon die dritte Recruiting-Messe in dieser Woche. Sie waren am Vorabend erst aus Karlsruhe zurückgekommen und standen dann in der Früh schon wieder topfit in Regensburg auf der Matte. Während ich kaum noch stehen kann, bauen die beiden in einem Wahnsinnstempo den Stand ab und tauschen auf dem Weg zum Auto aufgekratzt ihre Erfahrungen des heutigen Tages aus. Ich schlurfe mit meinen kaputten Füßen hinterher und bin ehrlich gesagt ziemlich erleichtert, dass ich am nächsten Tag am Schreibtisch sitzen und in Ruhe meinen Artikel schreiben kann.

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