AGV’sation – wenn Systeme zusammen finden
Eines der absoluten Trendthemen der letzten (und kommenden) Jahre ist das autonome Fahren – womöglich polarisierend, ganz sicher aber enorm faszinierend.
Was dabei auch für Laien verständlich (und wohl auch deshalb etwas beängstigend) ist, sind die Schwierigkeiten und die technischen Herausforderungen, die überwunden werden müssen bis sich ein Auto oder Transportfahrzeug „wie von selbst“ an sein Ziel bewegt. Wie Krones es schafft, diese Schwierigkeiten zu überwinden und warum die Lösung dazu ihren Ursprung in Italien hat, das erzählt mein Kollege Roland Hofstetter. Der war nämlich vor Kurzem im Land südlich des Brenners und hat einen Meilenstein miterlebt.
Seit 2016 besitzt Krones ja Teile des Logistikunternehmens System Logistics mit Sitz im norditalienischen Fiorano. Schon auf der BrauBeviale 2016 und der drinktec 2017 haben sich Krones und seine Tochter zusammen präsentiert, wir arbeiten also schon seit einiger Zeit eng zusammen. Anfang August habe ich bei meinem Besuch dann noch mehr über die Technologien von System Logistics gelernt und sie in Aktion gesehen. Gleichzeitig schafften wir durch ein Training die Grundlage dafür, dass unsere Partnerschaft einen ganz konkreten Mehrwert für den Kunden schafft.
Kunden bekommen also in Zukunft eine gemeinsame Lösung von Krones und System Logistics aus einer Hand. Worum geht es bei diesem Projekt?
Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Grundsätzlich ist es vereinfacht gesagt ja so, dass jede unserer Krones Maschinen einen Verbrauchsstoff braucht, den sie verwertet. Zum Beispiel wird eine Blasmaschine mit Preformen „gefüttert“, die sie dann zu Flaschen verarbeitet. Bisher war es der Regelfall, dass unsere Kunden Mitarbeiter haben, die diese Materialien zur Maschine bringen, einfüllen und bei Bedarf nachliefern. Oft arbeiten sie dafür im Schichtdienst, gelegentlich passieren Fehler und natürlich brauchen die Mitarbeiter Pausen und Urlaubstage. In den letzten Jahren konnten wir den Trend beobachten, dass immer mehr Produzenten für diesen Arbeitsschritt AGVs, also Automated Guided Vehicles, einsetzen. Diese selbstfahrenden Systeme können Ware von Ort A abholen und dann am vorher definierten Ort B wieder abliefern – und das Ganze komplett eigenständig. Was mich selbst ein bisschen überrascht hat, ist, wie schnell sich diese Umstellung der Produktion amortisieren kann – in der Regel wird gerechnet, dass die Anschaffung eines AGVs sich schon nach ein bis zwei Jahren gerechnet hat.
Solche AGVs stellt System Logistics aber ja schon länger her. Was ist denn dann die große Neuigkeit?
Das ist richtig, solche fahrerlosen Systeme sind an sich nichts Neues für die Krones Tochter. Bisher konnte aber kein Maschinenbauer bzw. Logistikunternehmen eine Linie mit komplett integriertem AGV-System anbieten – und genau das ist jetzt die große Neuigkeit. Durch die enge Zusammenarbeit und die absolvierten Trainings warten System Logistics und Krones jetzt mit einem Gesamtpaket auf: Das AGV, das die Verbrauchsstoffe anliefert, und die Maschine, die die Materialien verarbeitet. Besonders spannend wird das dadurch, dass wir bei Krones aktuell der einzige Anbieter sind, der das aus einer Hand liefern kann.
Auch bisher konnten Kunden das aber ja schon mit verschiedenen Anbietern schon realisieren. Ist der Mehrwert für den Kunden durch die Integration denn wirklich gestiegen?
Absolut. Ganz einfach deswegen, weil der Kunde jetzt nur noch einen Ansprechpartner hat. Die Schnittstelle zwischen AGV und der gekoppelten Maschine wird sehr viel unkomplizierter – weil die Technologien perfekt aufeinander abgestimmt sind und der Kunde sich nicht mehr selbst um die Integration der beiden Bestandteile kümmern muss.
Neugierig geworden? Dann sei an dieser Stelle schon einmal die BrauBeviale im November dieses Jahres erwähnt – da stehen Ihnen die Kollegen von Krones und System Logistics persönlich Rede und Antwort.
Kommentare